Wildes Liebesleben im Hessischen Wald - Luchsmännchen dulden keine Nebenbuhler

Der Luchs ist jetzt im Liebesrausch. Mit etwas Glück kann der aufmerksame Waldbesucher Ohren-, aber vielleicht auch Augenzeuge der aktuellen Liebesspiele werden. Petra Westphal – Pressesprecherin von Hessen-Forst – appelliert, das Naturschauspiel zwar zu genießen, den Luchsen jedoch keinesfalls zu folgen. Das Werben des Luchsmännchens ist lautstark und ungestüm. Über weite Entfernungen kann man das katzentypische Miauen in den nächtlichen Waldrevieren hören. Häufig lässt sich das umworbene Weibchen von den Rufen des Luchses betören. Sie sucht ihn auf und es kommt zu einem kurzen, dafür aber heftigen Liebesakt: Teilweise verbeißen sich die Luchsmännchen hierbei sogar im Nackenfell des Weibchens.

 Luchsmännchen dulden bei ihren Liebesspielen keine Nebenbuhler. Sie verteidigen ihre weitläufigen Reviere scharf: Tritt ein Rivale auf, kommt es zu heftigen Kämpfen um die Gunst des Weibchens. Innerhalb einer Saison hält das Weibchen dem Männchen die Treue. Die Kätzin verpaart sich nämlich im Jahr nur einmal mit einem einzigen Männchen. Nach der Paarung gehen die beiden Geschlechter ganzjährig wieder getrennte Wege.

Noch vor wenigen Jahren galt der Luchs als ausgestorben. „Seit einiger Zeit jedoch bekommen nicht nur unsere Förster, sondern auch Spaziergänger die beeindruckende Großkatze häufiger zu Gesicht“, so Westphal. Im Winter findet man die Spuren der Luchse auch gut im Schnee – insbesondere in den weitläufigen Wäldern Nord-Ost-Hessens. „Daran erkennen wir gut, dass unsere naturnah bewirtschafteten Wälder ideale Lebensräume für den unter Naturschutz stehenden Luchs sind. Denn die scheuen Katzen fühlen sich in Hessens Wäldern sehr wohl“, so Westphal.

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