Wie Vögel und Bäume zusammenarbeiten - Efeu im Winter – Beeren für die Mönchsgrasmücke

Mönchsgrasmücke, Autor: xulescu_g, Flickr: https://www.flickr.com/people/59161444@N05/

Wenn der Efeu Ende Herbst blüht, ist er für viele Insekten der letzte Nektarspender vor der kalten Jahreszeit. Über den Winter reifen dann die schwarzblauen Beeren und stehen im frühen Frühjahr für viele Zugvögel als erste Nahrung bereit.              

Gerade zur rechten Zeit, wenn etliche Zugvogelarten wieder aus dem Winterquartier zurückkommen. Die Mönchsgrasmücken hat dann mitunter mehr als 6000 Kilometer hinter sich.  Auch bei Regenperioden stellen die Efeu-Beeren eine wichtige Nahrungsquelle dar, besonders für Mönchsgrasmücken aber auch für Laubsänger und Rotkehlchen. Der Efeu ist daher ökologisch bedeutsam!  Mönchsgrasmücken nutzen die Beeren auch zur Aufzug des Nachwuchses. Sie füttern damit ihre Jungen, anders als viele andere Vögel, die zur Aufzucht vor allem Insekten verfüttern.

Der Efeu hat dagegen bei uns Menschen nicht immer einen guten Ruf. Das Schatten liebende Gewächs wird mit Düsternis und Grabbewuchs in Verbindung gebracht. Völlig zu Unrecht: In der Antike wurde der Efeu eher mit ausgelassenen Feiern in Verbindung gebracht.

Man sagt dem Efeu nach, er würde Bäume „erwürgen“. Auch das ist nicht richtig. Der Efeu klimmt nur mit seinen Haftwurzeln an den Bäumen noch, er „würgt“ sie nicht und saugt auch nichts aus der Rinde oder dem Stamm.

Mit Efeu dicht besetzte Bäume gelten im Wald wegen der Versteck- und Brutmöglichkeiten für Vogelarten wie dem Zaunkönig als wertvolle Biotopbäume. Wie andere immergrüne Gehölze, wie zum Beispiel die Mistel oder die Stechpalme, wird auch der Efeu von der Klimaerwärmung profitieren.

Eine zoologische Besonderheit:  An Efeustämmchen kommt ein auf den Efeu spezialisierter Borkenkäfer vor. Der Efeu-Borkenkäfer steht auf der Roten Liste und gilt als gefährdet.

 

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