Wenn Sammelfreude zur Wilddieberei wird

Abwurfstange eines Rothirsches. Foto: ThüringenForst

Manche sammeln sie aus purer Lust, andere sammeln sie, um in der Knopffabrik ein paar Euro zu verdienen: vom Hirsch abgeworfene Geweihstangen. Ende Februar bis Ende März entledigt sich das größte freilebende Wildtier in unseren heimischen Wäldern seines imposanten Kopfschmuckes. Waldfreunde und Naturliebhaber sind deshalb in diesem Zeitraum häufiger als sonst in den Rotwildeinstandsgebieten unterwegs. Doch ThüringenForst, mit 200.000 ha größter Waldbesitzer im Freistaat, warnt: Zum einen erfüllt die unberechtigte Aneignung von Geweihstangen den Straftatbestand der Wilderei. Zum anderen ist die damit verbundene Beunruhigung des Wildes in der Schonzeit nachteilig für den in der Winterzeit sehr knappen Energiehaushalt des Rotwildes.

Das mit einem sehr guten Seh-, Hör- und Geruchssinn ausgestattete Rotwild reagiert mit Flucht vor Stangensammlern, was einen erhöhten Energieverbrauch zur Folge hat. Gerade aber im ausgehenden Winter haben viele Tiere ihre Energiereserven nahezu aufgebraucht. Das jahreszeitlich knappe Futterangebot zwingt die Tiere dann, die Knospen junger Forstpflanzen zu fressen oder die Rinde mittelalter Bäume zu schälen – massive Forstschäden sind die Folge.     

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