Waldzustandsbericht: Hessens Wälder weiter stabil trotz Hitze und Dürre

„Der Gesundheitszustand des hessischen Waldes ist insgesamt stabil geblieben. Das war nicht zwingend zu erwarten, und ist damit ein erfreuliches Ergebnis. Trotzdem haben die Hitze und die lange Trockenheit des zurückliegenden Sommers den hessischen Wald besonders belastet“, sagte Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes 2018 im Forstamt Bad Schwalbach. „Zu Jahresbeginn waren die Waldböden aufgrund der Winterniederschläge noch mit ausreichenden Wasservorräten versorgt. Die extreme Trockenheit im Sommer hat dann jedoch zu mindestens 130 Waldbränden, einem vermehrten Absterben junger Bäume sowie ersten Trockenheitsschäden an älteren Bäumen geführt“, erläuterte die Staatssekretärin. „Der langfristige Erhalt des hessischen Waldes mit all seinen Funktionen sind dauerhafte Aufgaben, die auch weiterhin unser volles Engagement erfordern. Die schon heute bei uns spürbaren Auswirkungen des Klimawandels erleichtern diese Aufgabe nicht gerade. Aber es verdeutlicht, dass es der richtige Weg ist, unseren Wald so umzubauen, dass er weniger anfällig wird für die klimatischen Bedingungen, die auf uns zu kommen“, betonte Dr. Tappeser.

Die Ergebnisse im Detail:

  • Die Buche ist mit rund 31 Prozent Baumartenanteil die wichtigste Baumart in Hessens Wäldern, gefolgt von der Fichte mit rund 25 Prozent. Diese beiden Baumarten beeinflussen somit das Gesamtergebnis zum Waldzustand deutlich.
  • Bei den älteren Buchen hat sich die mittlere Kronenverlichtung von 29 % auf 31 % leicht erhöht. 41 % der älteren Buchen haben mittel bis stark fruktifiziert.
  • Die mittlere Kronenverlichtung bei den älteren Fichten hat sich nur geringfügig von 28 % auf 29 % erhöht.
  • Bei den älteren Eichen hat sich die mittlere Kronenverlichtung um 2 %-Punkte verschlechtert (2017: 24 %; 2018: 26 %).
  • Die mittlere Kronenverlichtung der älteren Kiefern ist auf dem Niveau des Vorjahres geblieben (23 %).
  • Die Kronenverlichtung bei den jüngeren Bäumen ist von 10 % auf 12 % leicht angestiegen.
  • Die jährliche Absterberate (alle Bäume, alle Alter), ein wichtiger Indikator für Vitalitätsrisiken, liegt bei 0,3 %. Sie liegt damit weiter auf einem geringen Niveau.
  • In der Rhein-Main-Ebene bleibt die Situation der Wälder, insbesondere bei den älteren Eichen und jüngeren Bäumen angespannter.
  • Die Bodenschutzkalkung hat u.a. das Ziel, die Säurewirkungen abzupuffern, die Vitalität der Wälder zu verbessern sowie die Durchwurzelung zu fördern. Bei der Bodenschutzkalkung wird das Waldökosystem durch die geringe Menge (drei Tonnen Kalk je Hektar) und den Ausbringungszeitraum (September bis März) nur wenig gestört sowie besonders sensible Waldbereiche ausgespart.

Der Waldzustandsbericht 2018 ist unter folgendem Link zu finden:
https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/wzbhessen2018_.pdf