Waldzustand in Schleswig-Holstein: Verbesserung bei fast allen Baumarten

Schleswig-Holsteins Wälder werden fit für die Zukunft: Die jährliche Waldzustandserfassung kann als Visite des Wald-Gesundheitszustandes angesehen werden. Der Waldzustandsbericht 2014 zeigt: Der Umbau der Wälder von Reinbeständen hin zu stabilen, naturnahen und gesunden Mischwäldern wirkt sich auf den aktuellen Gesundheitszustand aus. Nach den verheerenden Stürmen im letzten Jahr müssen die kahlen Flächen wieder wiederaufgeforstet werden. Das wird eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein.


Bei der jährlichen Waldzustandserhebung wird die "Kronenverlichtung" der Bäume, also der Verlust an Blatt- und Nadelmasse erhoben. Die Kronenverlichtung ist ein Indikator für das Ausmaß von Waldschädigungen. Die mittlere Kronenverlichtung der Eiche, Fichte, Kiefer und die der anderen Laubbäume ist 2014 zurückgegangen, bei den anderen Nadelbäumen gab es kaum Veränderungen zum Vorjahr. Lediglich die Buche hat in diesem Jahr eine Zunahme der Kronenverlichtung von ca. 4 %-Punkte zu verzeichnen. Das 10- jährige Mittel dagegen weist auch bei der Buche eine Verbesserung von 11 %-Punkten auf. Damit liegt das Kronenverlichtungsniveau 2014 insgesamt deutlich unter den Werten des Jahres 2004, im dem der höchste Wert im Beobachtungszeitraum (32 %) erreicht wurde.

Die Baumarten reagieren unterschiedlich auf die verschiedenen Einflussfaktoren. Die Entwicklung der Kronenverlichtung der Buche ist durch starke Schwankungen gekennzeichnet. Gegenüber dem Vorjahr hat die mittlere Kronenverlichtung um 4 %-Punkte zugenommen und beträgt 27 %. Diese Entwicklung steht mit der Fruchtbildung in Zusammenhang. In 2014 wurde ein Anteil an fruktifizierenden Buchen von 56 % festgestellt. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um das 4 ½ fache.

Der Verlauf der mittleren Kronenverlichtung der älteren Eiche (2014: 25 %) wird beeinflusst durch die Populationsdynamik der Eichenfraßgesellschaft. Fraßschäden haben auch in diesem Jahr zu Belaubungsdefiziten der Eiche beigetragen. Diese sind aber gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Der Eichenprozessionsspinner spielt in den schleswig-holsteinischen Wäldern bislang keine Rolle.

Bei der älteren Fichte hält der positive Trend seit 2007 weiterhin an. Mit einer mittleren Kronenverlichtung von 24 % wird in diesem Jahr zum zweiten Mal der niedrigste Wert seit Aufzeichnung erreicht. Die ältere Kiefer zeigt im Beobachtungszeitraum Schwankungen auf. Diese hatten im Jahr 2004 ihren maximalen Verlichtungswerte von 27 % erreicht. Seit dem zeigten die Werte bei der älteren Kiefer einen positiven Trend hin zum Ausgangswert (13%). In diesem Jahr liegt die mittlere Kronenverlichtung bei der älteren Kiefer bei 15 %.

Der Anteil starker Schäden für alle Baumarten und Alter (2,1 %) und die Absterberate (0,2 %) liegen auf einem insgesamt niedrigen Niveau.

Der vollständige Waldzustandsbericht steht Ihnen als PDF-Datei zur Verfügung: