Waldwirtschaft in Thüringen rechnet sich

Auch Dank hochmoderner Forsttechnik kann die Holzernte wirtschaftlich wie ökologisch effizient gestaltet werden. Foto: ThüringenForst

Bundesweit haben Privat- und Kommunalwaldbesitzer aus Thüringen in der Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe die Nase vorn.

Im Testbetriebsnetz Forst des Bundeslandwirtschafts- ministeriums liegen die teilnehmenden Privat- und Kommunalwaldbetriebe aus Thüringen vorn. Nach Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen erzielten die Thüringer zwischen 2010 und 2014 die vierthöchsten Reinerträge in der Waldbewirtschaftung. Dabei werden gerade einmal 90 %  des möglichen Hiebsatzes seitens der befragten Betriebe abgeschöpft, die Wälder werden also auch noch vorratsreicher. Die höchsten Holzverkaufspreise werden allerdings im Süden der Republik erreicht, berichtet die Thüringer Landesforstanstalt.

Seit 1976 liefern aktuell 400 Forstbetriebe ihre Wirtschaftsdaten
Das Testbetriebsnetz Forst ist eine durch das Bundeslandwirtschaftsministerium seit 1976 veranlasste Statistik, die auf bundesweit ca. 400 Privat- und Kommunalforstbetrieben über 200 Hektar Waldeigentum basiert. Diese liefern freiwillig jährlich Zahlen und Fakten zu ihrer Betriebsführung. Mit einem Reinertrag von 171 Euro pro Hektar (2010-2014) liegen die Thüringer Forstbetriebe rund 30 % über dem Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig ernten diese Betriebe nur 90 % ihres möglichen Hiebsatzes, lassen also die Wälder zusätzlich vorratsreicher und wertvoller werden. „In Thüringen findet sich nicht nur eine hochmoderne Holzwirtschaft, sondern auch größere, wirtschaftlich vitale Privat- und Kommunalwaldbetriebe“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Entwicklungsmöglichkeiten sieht Gebhardt bei den durchschnittlichen Holzpreisen: diese lagen 2010 bis 2014 knapp 10 % unter dem Bundesdurchschnitt von 69 Euro pro Kubikmeter.

Waldwirtschaft schafft Familieneinkommen und Haushaltsentlastung
Die mehrjährigen Ergebnisse des bundesweiten Testbetriebsnetzes unterstreichen eindrucksvoll die wirtschaftliche Kraft vieler heimischer Privat- und Kommunalwaldbetriebe. Mit ihrer Betriebsführung tragen sie teils maßgeblich, teils ergänzend zum Familieneinkommen bei oder entlasten Jahr für Jahr öffentliche Haushalte.

Die gesamte Branche Forst- und Holzwirtschaft sichert allein im Freistaat über 40.000 Arbeitsplätze, vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum, und generiert einen Gesamtumsatz von über 2 Mrd. Euro. Als damit viertgrößte Wirtschaftsbranche im Freistaat gilt sie bei Experten als „schlafender Riese“.

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