Unser Wald – die Leistungen der deutschen Forstwirtschaft

Die Gesellschaft identifiziert sich mehr denn je mit „ihrem“ Wald, der von einem nachhaltigen, forstwirtschaftlichen Handeln geprägt ist:

Der Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V. [DFWR] positioniert sich im Vorfeld des 1. Deutschen Waldtages eindeutig zu den Leistungen der Forstwirtschaft. Als Spitzenverband der Branche hebt der DFWR die Bedeutung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Wohlfahrtswirkungen des Waldes hervor. Die zentrale Botschaft des 1. Deutschen Waldtages muss darauf abzielen, das Bewusstsein aller beteiligten Akteure zu schärfen und die Bedeutung der multifunktionalen Forstwirtschaft für die Gesellschaft wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.

Georg Schirmbeck, Präsident des DFWR, freut sich auf anregende Diskussionen und neue Impulse beim 1. Deutschen Waldtag: „Der deutsche Wald war in seiner Vergangenheit vielfach massiven Störungen, z.B. durch Rodungsperioden, Übernutzung, Reparationsleistungen oder große Kalamitäten, ausgesetzt. Erst durch die Einführung einer geregelten forstwirtschaftlichen Nutzung hat sich der Waldzustand zunehmend verbessert. Unsere Vorfahren, also Generationen von Försterinnen und Förster vor uns, haben den Wald in seiner jetzigen Ausformung gestaltet und geprägt. Von diesen Leistungen profitieren wir noch heute, da sie einen bedeutenden Beitrag für unser aller Wohlergehen leisten.“

Um die Bedeutung des Waldes und der deutschen Forstwirtschaft für die Gesellschaft hervorzuheben, hat der DFWR nachstehende Kernaussagen festgehalten.

Forstwirtschaft …
1. … gestaltet den Wald für Erholung, Sport und Gesundheit,
2. … sichert Einkommen und Arbeitsplätze,
3. … produziert nachhaltig den ökologischen Rohstoff Holz,
4. … schützt das Klima und sorgt für saubere Luft,
5. … macht die Wälder fit für den Klimawandel,
6. … sichert die Trinkwasserversorgung,
7. … gewährleistet biologische Vielfalt und schützt seltene Arten,
8. … braucht keine weiteren Flächenstilllegungen,
9. … vereint Ökologie, Ökonomie und Soziales,
10. … ist gelebte Nachhaltigkeit und bewahrt unsere Heimat.

Diese Leistungen verdeutlichen die Multifunktionalität des Waldes und der damit verbundenen Forstwirtschaft. Geeignete Strategien zur Abschwächung des drohenden Klimawandels zu entwickeln und den Wald auf die Herausforderungen des bereits spürbaren Klimawandels vorzubereiten, ist eine zentrale und gesamtgesellschaftliche Aufgabe zur Sicherung der Multifunktionalität. Durch die Nutzung und die aktive Entwicklung des Waldes lassen sich klimaplastische Wälder schaffen. Nur diese garantieren eine stabile Senkenfunktion und liefern nachhaltig den Rohstoff Holz.

Erst durch die Holznutzung entstehen, im Zuge einer langfristigen Bindung von Kohlenstoff in Holzprodukten (Produktspeicher) und durch die stoffliche sowie energetische Substitution, zusätzliche Klimaschutzleistungen. Hierzu trägt das Cluster Forst und Holz maßgeblich mit seinen Leistungen bei. Eine herausragende Rolle kommt dem Cluster Forst und Holz auch in Bezug auf seine wirtschaftlichen Leistungen zu. Mit ca. 1,1 Mio. Beschäftigten und einem Umsatz von 180 Mrd. € zählt das Cluster zu einem der bedeutendsten in Deutschland und sichert somit Arbeitsplätze sowie eine nachhaltige Wertschöpfung, insbesondere im ländlichen Raum.

Georg Schirmbeck hierzu: „Wir begrüßen den ersten deutschen Waldtag, um mit relevanten Akteuren über die notwendigen politischen Rahmenbedingungen zu diskutieren. In Anbetracht der großen Herausforderungen, u.a. durch den Klimawandel, fordert der DFWR von den politischen Entscheidungsträgern, die Weichen richtig zu stellen und dies ausschließlich auf sachlicher und wissenschaftlicher Basis.“ Nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller Akteure und einer einheitlichen, auf zukünftige Entwicklungen abgestimmten Vorgehensweise kann dem Klimawandel aktiv begegnet und dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung getragen werden. Hierzu sind die vereinten Kräfte der gesamten Forst- und Holzbranche, aller Waldbesitzenden sowie des Naturschutzes erforderlich. Nur so lässt sich der Wald für nachkommende Generationen entwickeln.


Zum Hintergrund:
Am 18./19. Oktober findet der 1. Deutsche Waldtag statt, den das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft organisiert. Unter der Leitung von Forstminister Christian Schmidt, MdB werden am 18. Oktober unterschiedliche Akteure der Forstbranche zusammentreffen und in den sogenannten Wald-Dialogen die Themen „Waldnaturschutz“, „Holz“ und „Wald - Sport, Erholung, Gesundheit“ miteinander diskutieren. Diese knüpfen an das 2015 und 2016 aufgelegt Format der Dialogforen zur Waldstrategie 2020 an. Am 19. Oktober werden Spitzenvertreter von Bund, Ländern, Forstverwaltungen und der Verbände in den Fachkonferenzen weitere Themen diskutieren und Empfehlungen erarbeiten. Die Veranstaltung findet im Humboldt Carré in Berlin statt.

Zusatzinformation:
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) gibt der Forstwirtschaft eine Stimme. Er ist die repräsentative Vertretung aller mit der Forstwirtschaft und dem Wald befassten Akteure in der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich für die Interessen und Belange einer nachhaltigen Forstwirtschaft ein. Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet für den DFWR, dass Pflege und Bewirtschaftung der Wälder im Interesse ihres gesunden, stabilen und leistungsfähigen Zustandes, ihrer Multifunktionalität durch Nutzung, Schutz und Erholung und im Interesse der Landeskultur und des Umweltschutzes erfolgen – in der Gegenwart und in der Zukunft. Dies ist die Basis für rund 2 Millionen Waldbesitzer in Deutschland, die eine Waldfläche von 11,4 Millionen Hektar – das sind rund 32 % des Bundesgebietes – bewirtschaften.

www.dfwr.de