Umweltminister Meyer besucht neues UNESCO-Biosphärenreservat Drömling in Niedersachsen

Erster Tag der Sommerreise / Podiumsdiskussion zum Windgesetz in Peine

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat heute als erste Station seiner Sommerreise das neue Biosphärenreservat Drömling auf niedersächsischer Seite im Landkreis Gifhorn besucht. „Es ist beeindruckend, die Vielfalt der Natur und Arten hier im Drömling zu erleben", so Meyer. „Dieses grenzüberschreitende Projekt mit Sachsen-Anhalt ist ein großartiger Erfolg für unsere gemeinsame Umwelt. Die Anerkennung durch die UNESCO als neues Biosphärenreservat ist ein großer Verdienst all jener, die hier im Drömling so engagiert für den Natur- und Artenschutz arbeiten. Ihr Einsatz ist unverzichtbar für den Erhalt dieser einzigartigen Landschaft."

 

Das UNESCO-Biosphärenreservat Drömling umfasst auf niedersächsischem Gebiet insgesamt 11.300 Hektar, etwa ein Viertel der gesamten Fläche. Es zeichnet sich durch ausgedehnte Grünlandflächen, Feuchtwälder und ein dichtes Netz von Gräben mit einer Gesamtlänge von rund 2.200 Kilometern aus. Zudem prägen Niedermoor- und Anmoorflächen die Landschaft. Hier finden seltene Pflanzen- und Tierarten wie Fischotter, Seeadler, Schilfrohrsänger, Biber, Laub- und Moorfrosch sowie die Große Moosjungfer eine Heimat. Langfristig soll die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft am Grünen Band gemeinsam mit Sachsen-Anhalt zukunftsfähig weiterentwickelt werden. Dazu gehören die Stärkung von Landwirtschaftsberatung, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sowie Projekte zu Klimaschutz, Regionalentwicklung und sanftem Tourismus.

 

Bei der heutigen Exkursion in die Natur mit Umweltminister Meyer, dem Landrat des Landkreises Gifhorn, Tobias Heilmann, und Fred Braumann, dem Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung ging es unter anderem um Naturwaldentwicklung und nachhaltige Präventivmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner, hierzu läuft derzeit ein Projekt im Drömling. Außerdem informierte sich Minister Meyer über den Stand der Allerrenaturierung. Sie soll dazu beitragen, den Hochwasserschutz der gesamten Region zu verbessern und die Biodiversität zu fördern. 

 

Zum Abschluss des ersten Tages seiner Sommerreise lädt Minister Meyer zu einer Dialogveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger in Peine zum Thema „Ausbau der Erneuerbaren: Wie läuft es mit dem Windgesetz in der Region?" ein.

 

In Niedersachsen wurden im ersten Halbjahr 53 Windenergieanlagen gebaut. Mit 296 Megawatt neu-installierter Leistung ist Niedersachsen auch in 2024 Platz 1 beim Ausbau der Windenergie.

 

2023 wurde in Niedersachsen erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren Energien (50,8 TwH) erzeugt als verbraucht (50,5 TwH). „Unser Strom ist erstmals zu mehr als 100 Prozent klimaneutral", so Meyer. „Doch um auch die anderen Sektoren klimaneutral zu machen, müssen wir das Ausbautempo bei den Erneuerbaren Energien deutlich erhöhen." Der Niedersächsische Landtag hat deswegen Mitte April das Niedersächsische Windgesetz verabschiedet. Mit dem Gesetz verdoppelt Niedersachsen die Vorrangflächen für die Windenergie auf mindestens 2,2 Prozent der Landesfläche. Mit dem neuen Windgesetz wird nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren Energien deutlich beschleunigt - auch die Menschen vor Ort in den Kommunen profitieren direkt von jedem neuen Windrad und jeder Freiflächensolaranlage. Denn das Gesetz regelt durch eine Akzeptanzabgabe der Anlagenbetreiber die Beteiligung der Kommunen und der Anwohnerinnen und Anwohner. 

Wie die Umsetzung des Gesetzes vor Ort voranschreitet und welche Herausforderungen dabei entstehen, diskutiert Umwelt- und Energieminister Christian Meyer am Abend bei der Podiumsdiskussion gemeinsam mit Henning Heiß (Landrat des Landkreises Peine), Bärbel Heidebroek (Vorsitzende des Landesverbands für erneuerbare Energien LEE), Thomas Uhlmann (Geschäftsführer des Unternehmens WindStrom) sowie Bürgerinnen und Bürgern.