Tschechische und sächsische Forstleute auf gemeinsamer Exkursion im Westerzgebirge

Holzernte auf empfindlichen Nassstandorten durch einen Harvester mit Big Foot Bereifung (940er Bereifung). Foto: Sachsenforst

Rund 50 tschechische und sächsische Förster haben sich am 15. September 2016 zu unterschiedlichen wald-, forst- und jagdlichen Themen im Forstbezirk Eibenstock - Westerzgebirge -ausgetauscht. Dieser Erfahrungsaustausch findet einmal im Jahr statt, immer abwechselnd auf tschechischer und sächsischer Seite. Landesforstpräsident und Sachsenforstchef Prof. Dr. Hubert Braun sowie der Leiter des Forstbezirkes Eibenstock Stephan Schusser leiteten die diesjährige Exkursion. Die Teilnehmer konnten sich von der erfolgreichen Wiedereinbringung der Weißtanne im Bereich Eibenstock überzeugen. Durch eine waldbaulich vernünftige Balance zwischen Wald und Wild wird die Weißtanne in einigen Jahren/Jahrzehnten bestandsprägendes Element im Westerzgebirge sein. Die aktuell noch fichtendominierten Wälder im Erzgebirge werden immer wieder von Sturm- und Orkanereignissen heimgesucht. Kyrill und kleinere Sturmtiefs wüteten in den letzten Jahren in dieser Region. Wie eine erfolgreiche Wiederbegründung der geschädigten Flächen erfolgte, verdeutlichten die auf der Exkursion präsentierten Waldbilder, bestehend aus Bergahorn, Buche, Lärche und Erle im Bereich Erlabrunn. Das gesamte Erzgebirge ist berühmt für seine großen Trinkwasservorkommen. Gemeinsam mit der Landestalsperrenverwaltung wurde den tschechischen Gästen verdeutlicht, was im Rahmen einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung beachtet werden muss, um die Ressource Wasser nachhaltig zu bewahren. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Exkursion war die Vorstellung von angepassten Holzerntetechnologien im Hangübergangsgelände und auf sensiblen Nassstandorten des Westerzgebirges. Präsentiert wurde unter anderem die Holzernte mit einem Harverster und Big Foot Bereifung (940er Bereifung) sowie die Holzrückung durch einen Forwarder mit Traktionswinde. Die Vorstellung des von Sachsenforst und der TU Dresden – Professur für Forstzoologie in Durchführung befindlichen Forschungsprojektes zum Rotwild im Erzgebirge bildete den fachlichen Abschluss. Ein regelmäßiger Austausch, auch über die Landesgrenzen hinweg ist wichtig und zielführend, denn sowohl die Kollegen auf tschechischer und sächsischer Seite stehen oftmals vor gleichen wald-, forst- und jagdlichen Herausforderungen.

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