Thüringer Wälder in Zahlen: Hätten Sie´s gewusst?

Wald ist nie langweilig: Der aktuell karge Zustand der heimischen Wälder soll nicht darüber hinweg täuschen, dass es interessante und überraschende Zahlen und Fakten zu diesem Ökosystem gibt. Foto: Dr. Horst Sproßmann

Die Thüringer Landesforstanstalt informiert mit interessanten, oft genug überraschenden Zahlen, über die heimischen Wälder zwischen Harz und Frankenwald, sowie zwischen Rhön und Vogtland:

• Mit einer Gesamtwaldfläche von 550.000 Hektar (= 34 % der Landesfläche) liegt der Waldanteil im Freistaat leicht über dem Bundesdurchschnitt von 32 %.
• Nach Ergebnissen der dritten Bundeswaldinventur gibt es in Thüringens Wäldern rund 330 Mio. Bäume, die sich auf etwa 70 Baumarten aufteilen. Davon werden 35 Baumarten einer forstlichen Nutzung zugeführt. Weltweit gibt es 60.065 Baumarten, davon allein 8.715 Baumarten in Brasilien.
• Über Thüringer Wäldern scheint im Jahr Ø 1.364 Stunden die Sonne und fallen Ø 770 Liter /m2 Niederschläge. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,2° C.
• Der höchste Baum in Thüringen ist eine 51 Meter große Fichte in der Nähe von Ilmenau.
• Der älteste Baum in Thüringen ist eine ca. 800 Jahre alte Stieleiche in Ostthüringen (Nöbdenitz). Diese Eiche ist mit einem Umfang von zehn Metern zugleich der dickste Baum im Freistaat.
• In den heimischen Wäldern kommen etwa 5.000 Pflanzen- und Pilz- sowie weit über 10.000 wirbellose Tierarten vor. Dazu kommen noch 200 Wirbeltierarten wie Rot- und Rehwild, Vögel, Fledermäuse oder Schlangen.
• Häufigster Nadelbaum im Freistaat ist die Fichte (ca. 38 %). Häufigster Laubbaum ist die Buche (ca. 20 %). Ausgewachsen bildet sie ungefähr 600.000 Blätter aus und wiegt fünf Tonnen.
• Das Durchschnittalter aller Bäume im Freistaat beträgt 82 Jahre und liegt über dem Bundesdurchschnitt von 78 Jahren.
• Der durchschnittliche Holzvorrat in Thüringens Wäldern liegt bei 338 Vorratsfestmetern je Hektar. Damit liegt der Freistaat im Vergleich der Bundesländer auf Rang 3 der vorratsreichsten Wälder. Zwei Drittel der Wälder Thüringens haben das PEFC-Qualitätssiegel für vorbildliche Waldbewirtschaftung. Der Landeswald ist sogar zu 100 % zertifiziert. Damit ist Thüringen führend in den neuen Bundesländern.
• Obwohl alle Wälder im Freistaat seit Jahrhunderten vom Menschen geprägt werden, gelten ein Drittel aller Wälder im Freistaat als sehr naturnah oder naturnah. Weitere knapp 50 % gelten als bedingt naturnah. Nur 20 % gelten als kulturbestimmt.
• Je nach Baumart bildet ein Hektar Wald, eine Fläche die etwas größer als ein Fußballfeld ist, zwischen 80.000 und 160.000 Kubikmeter neues Grund- und Trinkwasser.
• Über 40.000 Menschen leben in Thüringen direkt oder indirekt vom Wald – Förster, Forstwirte, Schreiner, Holzhändler und viele mehr. Der Freistaat verdient an jedem geernteten Festmeter Holz rund 110 € an Steuereinkommen. Jährlich werden in Thüringen rund 2,8 Mio. Festmeter Holz eingeschlagen.

Weitere interessante Informationen zum Thema Wald finden Sie unter www.thueringenforst.de.