Thüringens Wälder: Immer älter, vorratsreicher und naturnäher

Ein Gewinner der vielfältigen forstlichen Naturschutzarbeit: Der Feuersalamander als typischer Bewohner naturnaher Gebirgsbäche. Foto: ThüringenForst, Abdruck honorarfrei.

Die Ergebnisse der jüngsten Bundeswaldinventur zeigen für Thüringens Wälder drei wichtige Entwicklungen auf: Sie werden immer älter und damit reicher an biologisch wertvollen Lebensraumstrukturen. Sie werden immer vorratsreicher und damit wichtiger für den Klimaschutz. Und sie werden immer naturnäher und damit vielfältiger, etwa in Bezug auf seltene Baumarten. Damit haben die Thüringer Waldbesitzerinnen, Waldbesitzer und Forstleute den Kulturwald als naturnaheste Landnutzungsform stetig verbessert. Diese Leistung der rund 180.000 waldbesitzenden Thüringer will die Landesforstanstalt anlässlich des heutigen Internationalen Tages der biologischen Vielfalt als besondere gesellschaftliche Leistung beachtet und hervorgehoben wissen.

Forstwirtschaft ist nicht das Problem, Forstwirtschaft ist die Lösung!
„Ich wünsche mir bei aller Emotionalität, die das Thema Wald bei jedem von uns entfacht, einen unverstellten Zugang zu offensichtlichen Fakten bezüglich einer Landnutzungsform, die wirtschaftliche, soziale und ökologische Anforderungen in integrativer Weise zu lösen weiß“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Im Hinblick auf die  biologische Vielfalt der heimischen Wälder erinnert Gebhardt daran, dass in nicht wenigen Fällen forstwirtschaftliche Eingriffe die Voraussetzung für biologische Vielfalt überhaupt erst sind. Mit naturnahen waldbaulichen Strategien lassen sich im, als Wort oft verpönten „Wirtschaftswald“, Orchideenstandorte sichern, faunistische Artenschutzmaßnahmen umsetzen oder Generhaltungsprojekte initiieren. „Im Vergleich zu vermeintlichen Urwäldern wächst die biologische Vielfalt in forstwirtschaftlich genutzten Wäldern geradezu im Zeitraffertempo“, so Gebhardt weiter. ThüringenForst, mit rund 200.000 Hektar größter Waldbesitzer im Freistaat, investierte gemeinsam mit dem Freistaat Thüringen allein zwischen 2012 und 2014 insgesamt 25,6 Mio. Euro in den Naturschutz und ist damit dessen größter Förderer im Wald.

Die Branche Forst und Holz sichert 40.000 Arbeitsplätze im Freistaat
Multifunktionale Forstwirtschaft bedeutet nach Gebhardt, das jede Maßnahme im Wald nicht nur mit den Naturschutzbelangen, sondern auch mit der Nutzung und Erholungsfunktion in Einklang zu bringen ist. Damit übersteigt die Komplexität des forstlichen Handelns die rein ökologische Betrachtungsweise deutlich. Verantwortungsvolles forstliches Handeln ist damit immer die Suche nach dem örtlich besten Kompromiss. „Unsere heimischen Wälder sind einerseits die naturnaheste Landnutzungsform, andererseits Einkommensquelle für 180.000 Waldbesitzer und Arbeitsplatz für 40.000 Beschäftigte in der Forst- und Holzwirtschaft. Und als ob dies nicht schon reicht, ist Wald beliebter Erholungsort für tägliche Tausende Waldbesucher“, so Gebhardt abschließend. Wer das Handeln der Waldbesitzer und Forstleute im Freistaat deshalb sachgerecht bewerten will, muss sich der gesamten Komplexität forstlicher Entscheidungsgründe öffnen. Der Internationale Tag der biologischen Vielfalt ist hierfür ein guter Zeitpunkt.

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