ThüringenForst: Wald und (Trink)Wasser – ein ideales Paar

Wald und (Trink)Wasser – nicht nur ein typisches Landschaftsbild im Freistaat, sondern auch Sinnbild einer erfolgreichen Kooperation von Forst- und Wasserwirtschaft. Quelle: ThüringenForst, Abdruck honorarfrei.

Zum heutigen Internationalen Tag des Waldes verweist ThüringenForst auf den Trinkwasserschutz durch nachhaltig bewirtschaftete und naturnahe Wälder im Freistaat.

Rund ein Drittel der Landesfläche Thüringens ist bewaldet. Dies freut nicht nur Förster und Waldbesitzer, sondern auch die Trinkwasserversorger. Denn diese Wälder haben nicht nur eine Grundwasserfilter- und Hochwasserschutzfunktion, sondern sind auch der größte natürliche und gleichzeitig wirtschaftlich rentabelste Trinkwasserspeicher im Freistaat. Dass sie diese Funktion noch lange Zeit ausüben können, ist Ziel der Waldbewirtschaftung speziell in Trinkwasserschutzwäldern. Rund 125.000 ha der insgesamt etwa 550.000 ha Wald in Thüringen sind Wasserschutzgebiet. Darauf macht ThüringenForst zum heutigen Internationalen Tag des Waldes aufmerksam, der 2016 bundesweit das Thema Wald und Wasser aufgreift.

Wasser ist sauberer, wenn es den Waldboden durchquert hat

Wasser im Waldboden wird entweder gespeichert, durch Wurzeln aufgenommen oder es versickert in das Grundwasser. Der Schwerkraft folgend bestimmen Klüfte und Porensysteme in verschiedenen Bodenschichten den Weg des Wassers. Dabei werden Partikel im Wasser mechanisch gefiltert oder chemisch aufgenommen. Diese gefilterten Stoffe werden dann durch Bodenlebewesen abgebaut, nichtabbaubare Stoffe lagern sich fest im Boden an. Das Wasser ist also sauberer, nachdem es den Waldboden durchquert hat.

Waldumbau hilft trinkwasserbelastenden Stickstoff zu binden

Insbesondere Laubwälder haben für das Trinkwasser eine generell stärkere Filterwirkung als reine Nadelwälder. Laubwaldböden binden durch eine höhere biologische Aktivität der Bodenlebenwesen u. a. mehr trinkwasserbelastenden Stickstoff. „ Der Waldumbau der Landesforstanstalt, weg von Nadel- hin zu laubholzreichen, stufigen Mischwäldern, ist folglich auch aus Sicht des Trinkwasserschutzes eine kluge Vorgehensweise“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Forstliche Spezialtechnik garantiert besten Trinkwasserschutz

Die Waldbewirtschaftung unterliegt in Trinkwasserschutzwäldern besonderen Anforderungen. Diese steigen von Trinkwasserschutzzone (TWSZ) 3 nach 1 an. Eine kahlschlagsfreie Waldnutzung, völliger Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und das Verkehrsverbot für Mineralöl-Tankfahrzeuge etwa für Forstmaschinen sind Auflagen der TWSZ 2.  Hingegen ist der Einsatz biologisch schnell abbaubarer Kettenöle und Hydraulikflüssigkeiten für die eingesetzte Forsttechnik heute schon Stand der Technik im gesamten Staatswald. Damit unterstützt ThüringenForst den Boden- und Trinkwasserschutz über die TWSZ hinaus.

Förster mahnen: Wald kann nicht alles dauernd leisten

Aber Wald kann nicht alles dauernd leisten. Wenn durch Windwurf oder eine Borkenkäferkalamität auf einer Fläche ein Viertel der Bäume abstirbt, dann beginnt sich die Wasserqualität zu vermindern. Der Abfluss von Niederschlägen in einem Einzugsgebiet kann aber deutlich steigen - Hochwasser droht. Einzig die forstliche Bewirtschaftung der Wälder mit reichlich Naturverjüngung mindert dieses beachtliche Risiko, etwa durch zügiges Aufforsten von Kahlflächen und der anschließenden Pflege der Kulturen und Dickungen. Durch eine intensive Überwachung der Forstschädlinge können frühzeitig Gefahren erkannt werden. Dies hilft maßgeblich, rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die Schäden für den Wald, den Boden und das Trinkwasser gering zu halten.

www.thueringenforst.de