ThüringenForst setzt auf enge Zusammenarbeit

Bergbäche wie dieser im Thüringer Forstamt Finsterbergen sollen naturnäher werden: Die Kooperation von Forstbehörde und Natur- und Gewässerschutzverbänden soll den gewässernahen Waldumbau beschleunigen. Foto: Dr. Horst Sproßmann

Im Beisein von Vertretern aus Forstwirtschaft sowie Natur- und Gewässerschutz unterzeichneten Volker Gebhardt, Vorstand der ThüringenForst-AöR, Karsten Schmidt, Präsident des Verbands für Angeln und Naturschutz Thüringen e. V. (VANT) und Martin Görner, Leiter der Arbeitsgruppe Artenschutz Thüringen e.V. (AAT), in der Nähe von Kahla eine Kooperationsvereinbarung. Diese sieht eine enge Zusammenarbeit bei der Durchführung von Arten- und Biotopschutzmaßnahmen speziell in Waldgewässern vor. ThüringenForst, mit 200.000 Hektar größter Waldbesitzer im Freistaat, verfügt über sehr viele Fließ- und Teichgewässer, die zur Steigerung der biologischen Vielfalt verbessert werden sollen. Die künftigen Projekte sollen durch Gestattungs- und Pachtverträgen mit Leben erfüllt und durch Fördermaßnahmen weitgehend ausfinanziert werden.

Schutz und Nutzung - zwei Seiten einer Medaille
„Natur- und Gewässerschutz einerseits und naturnahe Forstwirtschaft andererseits sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Gemeinsam stärken sie die biologische Vielfalt im Wald und ermöglichen die Nutzung des heimischen Holzes als Roh-, Bau- und Werkstoff sowie Energieträger des 21. Jahrhunderts“, so Gebhardt. Um diese Vision in den nächsten Jahren konkret zu verfolgen, geht ThüringenForst eine auch bundesweit einmalige Kooperation nicht nur mit Natur- sondern auch Gewässerschutzexperten ein. Die meisten Waldgewässer der Landesforstanstalt liegen als rechtlich geschützte Biotope schon bisher im Fokus der Förster. „Von der Bündelung der Kompetenzen der drei Projektpartner verspreche ich mir einen strategischen Vorteil zu Gunsten der Gesamtbiodiversität des Ökosystems Wald“, so Gebhardt weiter. Dabei ist für ihn der Schutz der Wälder eng verbunden mit deren nachhaltiger Nutzung.

Forstämter als Schlüssel einer naturschutzfachlichen Aufwertung der Wälder

Für geeignete Einzelprojekte erstellen VANT und AAT prüffähige Fachkonzepte, die mit den örtlich zuständigen Forstämtern abgestimmt werden. Unter ihrer Obhut erfolgt die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen, soweit forstbetriebliche Gründe dem nicht entgegenstehen. Damit kommt den 24 Thüringer Forstämtern eine Schlüsselfunktion bei der weiteren naturschutzfachlichen Aufwertung des Landeswaldes zu.

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