Niedersächsischen Landesforsten setzen Sender zur Vorbeugung von Holzdiebstahl ein

Die Landesforsten setzen Sender, so genannte Forst-Tracker, zur Vorbeugung von Holzdiebstahl ein. (Foto: Niedersächsische Landesforsten)

In den vergangenen Jahren haben sich mit den steigenden Holz- und Energiepreisen die Holzdiebstähle in den niedersächsischen Wäldern spürbar erhöht. Bislang waren vor allem Harz und Solling betroffen, aber auch die nordöstlichen Forstämter  der Niedersächsischen Landesforsten sorgen mit mobilen Sendern vor. Ein so genannter Forst-Tracker, ein im Baumstamm versteckter GPS-Sender, meldet einen Diebstahl in Echtzeit. „Stammholz und Brennholz wird immer begehrter, daher kommt der Sender bei uns vorbeugend zum Einsatz“, erklärt Peter Wendt vom Forstamt Sellhorn. Das eingeschlagene Holz könne in den weitläufigen Waldrevieren des Forstamtes nicht mehr von den Förstern überwacht werden, deswegen greife man zu diesem technischen Hilfsmittel.

Für das System haben sich die Landesforsten Anregungen aus Hessen geholt. Die landeseigene Hessen-Forst hat mit dem Forst-Tracker eine effektive Methode entwickelt, um Holzdieben auf die Spur zu kommen. Es handelt sich dabei um einen GPS-Sender von der Größe einer Streichholzschachtel. Der Tracker wird unauffällig in einem am Waldweg lagerndem Baumstamm oder Brennholzpolter versteckt. Wenn das Holz abtransportiert wird, sendet der Tracker eine E-Mail oder SMS an den zuständigen Revierförster. Über eine Website im Internet kann der Förster die Fahrtroute anhand des GPS-Signals verfolgen. Wenn das Holz bisher unverkauft war, oder es nicht den Bestimmungsort des Kunden erreicht hat, wird die Polizei eingeschaltet. Die Ordnungshüter werden auf diese Weise zielgenau zum Diebesgut geführt.

Von dem jährlich entstehenden Schaden im hohen fünfstelligen Bereich sind nicht nur die Landesforsten, sondern gleichermaßen auch die Kunden betroffen. „Wir setzen auf die abschreckende Wirkung, wobei das Diebstahlrisiko bei uns im Norden bislang relativ gering war. Der Verlust von Holz ist auch für unsere Brennholzkäufer und Sägewerker ärgerlich“, sagt Peter Wendt, der im Forstamt Sellhorn für den Holzverkauf zuständig ist. Die hessischen Förster konnten bereits Erfolge verbuchen: Sie ertappten ein Fuhrunternehmen beim illegalen Abtransport und Weiterverkauf des Holzes auf frischer Tat.

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