Netze sind eingeholt

Bucheckernernte. Foto: NLF

Ungewohnte Betriebsamkeit herrschte dieser Tage am Ostrand des Hölscherholzes in Wildeshausen. Hier nimmt in diesem Jahr die Ernte von Bucheckern in den Niedersächsischen Landesforsten ihren Ausgang. „Es ist unübersehbar, dass die Buchen in diesem Jahr sehr viele Früchte gebildet haben, daher wollen die Landesforsten in zwölf niedersächsischen Waldgebieten bis zu 20 Tonnen Saatgut ernten“, erläutert Eberhardt Guba von der Revierförsterei Harpstedt die Aktion. Allein im Hölscherholz wurden jetzt rund 3300 Kilogramm Bucheckern geerntet, die für die Anzucht von über dreihunderttausend Buchensämlingen ausreichen.

Schon vor vier Wochen wurden im Hölscherholz unter ausgesuchten Bäumen eines zugelassenen Saatgutbestandes grüne Netze ausgelegt mit dem Ziel die aus den Hüllen fallenden Samen aufzufangen. Während witterungsbedingt in anderen Wäldern die Eckern vielfach noch an den Bäumen hängen, fanden sich in Wildeshausen genügend Eckern in den Netzen, so dass nun von hier die Erntesaison begonnen wurde.

Eine Woche vor der eigentlichen Ernte wurden die Netze bereits zusammengelegt um nicht zu viel Laub beim Leeren der Netze zwischen den Samen zu haben.  Zwei Reinigungsgeräte wurden an zentralen Punkten im Wald stationiert und alle umliegenden Netze eingeholt und die Eckern nebst Beifang in die Reinigungsmaschine geschaufelt. „Wie die Spreu vom Weizen getrennt wird, bläst das  Reinigungsgerät die leeren Hüllen und Blätter fort und übrig bleiben die reinen Bucheckern, die dann in Portionen von 25 Kilo in Säcke abgefüllt werden.“ so Mathias Kiefer, der als Forstunternehmer den Ernteeinsatz durchführt.

Jeden Abend wird die eingeholte Ernte in die Heide zur Forstsaatgut-Beratungsstelle der Niedersächsischen Landesforsten transportiert, wo die wertvolle Fracht sachgemäß aufbereitet, gelagert und dann an die Baumschulen zur Pflanzenanzucht weitergegeben wird.

Ein Gutteil der angezogenen Buchen wird dann in den kommenden Jahren wieder den Weg nach Weser-Ems finden. „Die Landesforsten betreiben hier sehr intensiv den Umbau der Nadelwälder in Mischbestände und dazu werden vor allem die durch Heideaufforstung entstandenen Kiefernwälder systematisch auch mit Buchen unterpflanzt und wir erreichen für die Zukunft eine ganz neue ökologische Qualität unserer Wälder“, ist sich Regina Dörrie vom Forstamt Ahlhorn sicher.

www.landesforsten.de