„Nach der Europawahl: EU-Politik muss praxisnäher und unbürokratischer werden!“

Damit die deutsche Forst- und Holzwirtschaft ihre umfassende Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise einbringen kann, braucht es politischen Willen, die Realitäten vor Ort zu achten, Bürokratie abzubauen, den klimafreundlichen Rohstoff Holz spürbar zu fördern und die Bewirtschaftung heimischer Wälder als Grundpfeiler anzuerkennen.

Berlin, 04.07.2024 – Bei der ersten Sitzung der Plattform Forst und Holz nach den Wahlen zum Europäischen Parlament wurden die für das Cluster Forst und Holz relevanten Themen auf europäischer Ebene intensiv diskutiert. Die europäische Forst- und Holzwirtschaft erwirtschaftet eine Bruttowertschöpfung von über einer Billion Euro und gibt mehr als 17,5 Millionen Menschen Arbeit. Sie ist damit nicht nur das Rückgrat in ländlichen Regionen, sondern auch ein wichtiger Motor bei der Lösung der Klimakrise.

 

Erwin Taglieber, Sprecher der Plattform Forst und Holz, äußerte sich mit Blick auf die neue Legislaturperiode des Europäischen Parlaments wie folgt: „Gemeinsam sind wir gewillt, unseren Beitrag für den laufenden Umbau Europas zu einer nachhaltig arbeitenden Volkswirtschaft zu leisten. Eine EU-Politik, die die Realitäten vor Ort jedoch nicht anerkennt und das Cluster unnötig belastet, wie etwa mit der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR), wird seiner Verantwortung gegenüber der Branche nicht gerecht und verspielt politische Stabilität und Vertrauen.“

 

Sein Stellvertreter Georg Schirmbeck führte aus: „Auf Basis forstwissenschaftlicher Erkenntnisse, nicht durch ideologisch geprägte Partikularinteressen, schaffen wir klimastabile, artenreiche Wälder, sichern den Erhalt von Arbeitsplätzen und regionaler Wertschöpfung sowie die Versorgung mit dem ökologischsten aller Rohstoffe, Holz. Dieses Bekenntnis erwarten wir von einer sachgerechten EU-Politik. Die bisherigen Vorhaben der europäischen Institutionen gingen leider oft in die entgegengesetzte Richtung.“

 


 

Über die Plattform Forst & Holz:

Die Plattform Forst & Holz ist ein Zusammenschluss der Dachverbände Deutsche Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR) und Deutscher Holzwirtschaftsrat e. V. (DHWR) und vertritt die gemeinsamen Interessen des Clusters Forst und Holz als Holzwirtschaftskette vom Wald bis zum Endprodukt. Mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 181 Mrd. Euro, 128.000 Unternehmen und 1,1 Mio. Beschäftigten hat die holzbasierte Wertschöpfung einen hohen Stellenwert für die Wirtschaftskraft und die Beschäftigung in Deutschland und gilt als eine der Schlüsselbranchen insbesondere im ländlichen Raum.