Mission Wald - Wald und Holz NRW stellt aktuellen Nachhaltigkeitsbericht vor

Menschen mit der Mission Wald. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wald und Holz NRW. Auf dem Foto von links: Anna Rosenland, Leitung Forstbetriebsbezirk Herford; Andreas Roefs, Umweltbildung / Öffentlichkeitsarbeit im Regionalforstamt OWL; Andreas Wiebe, Leiter Wald und Holz NRW; Klaus Detring, Forstunternehmer; Lisa Schäfer, Leitung Forstbetriebsbezirk Herford; Holger-Karsten Raguse, Leiter Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe; Paul Fubel, Forstwirt; Carsten Bölts, Leitung Forstbetriebsbezirk Mindener Wald. Foto: Wald und Holz NRW

Wir stecken mitten drin im Klimawandel. Das spüren wir in diesen Wochen ganz besonders. Eine wichtige Aufgabe von Wald und Holz NRW ist es, die Wälder in Nordrhein-Westfalen fit für den Klimawandel zu machen. Bei der Vorstellung des aktuellen Nachhaltigkeitsberichtes sagte Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW: "Der Klimawandel ist für Jahrzehnte wohl die größte Herausforderung für die Wälder in Nordrhein-Westfalen. Und das in doppelter Hinsicht: Auf der einen Seite müssen unserer Forstleute die Wälder klimastabil umbauen. Dass heißt: Baumarten aus wärmeren Regionen in unsere Wälder bringen, die mit den Klimaveränderungen besser zurechtkommen. Zum Beisiel Douglasie und Weißtanne statt Fichte. Auf der anderen Seite ist der Wald Teil der Problemlösung. Wälder speichern große Mengen des Klimagases CO2. In langlebigen Holzprodukten wird es langfristig der Atmosphäre entzogen." Im Nachhaltigkeitsbericht werden die Klimaschutzleistungen des Staatswaldes in NRW mit 2.081.460 Tonnen CO2 angegeben. Den weitaus größten Teil dieser Leistungen erbringt die Holznutzung.

Der Nachhaltigeitsbericht vermerkt einen über die Jahre konstanten Holzeinschlag von 540.000 Kubikmeter Holz pro Jahr in NRW Staatswald. Das ist die Hälfte des Holzes, das dort pro Jahr nachwächst. Holznutzung bedeutet, dass im Wald auch Bäume geerntet werden. Dafür haben gerade in Ballungsräumen viele Menschen kein Verständnis. Holger-Karsten Raguse, Leiter des Regionalforstamtes Ostwestfalen Lippe beobachtet immer wieder: "Die Menschen empfinden Holzernte als Naturzerstörung und sehen nicht, dass dort wo Bäume geerntet werden sofort wieder neue Bäume nachwachsen und der Wald nie verschwindet. Wir ernten nie mehr als nachwächst. Das ist das Grundprinzip der Nachhaltigkeit, welches wir Forstleute vor 300 Jahren entwickelt haben."

Unter dem Titel "Mission Wald" bietet der Nachhaltigkeitsbericht mit 14 Portraits Einblick in das weite Feld der Berufe bei Wald und Holz NRW. Neben der Försterin sind das zum Beispiel der Zoologe, der die Tierwelt unserer Wälder erforscht, der Ranger, der Waldbesuchern die Geheimnisse des Waldes erklärt, die Wissenschaftlerin, die sich um den Klimaschutz kümmert und die Hauswirtschafterin, die sich im Jugendwaldheim darum kümmert, dass für tausende Kinder der Besuch im Wald ein besonderes Erlebnis wird.
257 Schulklassen konnten in den Jugendwaldheimem von Wald und Holz NRW einen intensiven und hoffentlich nachhaltigen Eindruck des faszinierenden Natur-, Lebens- und Wirtschaftsraums Wald gewinnen. Mit weiteren Umweltbildungsangeboten hat Wald und Holz NRW letztes Jahr 136.526 Menschen erreicht.
Beim Thema Personal steckt Wald und Holz NRW mitten in einem Umbruch. "Wir werden jünger und weiblicher" fasst Andreas Wiebe den Generationswechsel im Landesbetrieb zusammen. Auch hier ist Herford ein gutes Beispiel. Zwei junge Försterinnen teilen sich ein Revier um sich so besser um den Wald und den eigenen Nachwuchs kümmern zu können.

Mit 1.331 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geht Wald und Holz NRW die zahlreicher and anspruchsvoller werdenden Aufgaben an. Alle gemeinsam arbeiten an der Mission Wald. Auch da kommt der Klimawandel ins Spiel. Orkan Friederike hat den Forstleuten vor gut einem halben Jahr Aufgaben beschert, an denen sie bis heute arbeiten müssen. Auf dem Herforder Stukenberg zeigte Revierförster Carsten Bölts einen Wald in dem noch immer Bäume kreuz und quer liegen. Den zahlreichen Spaziergängeren muss er immer wieder erklären, dass dies eine bewusste Entscheidung ist: "Die umgekippten Bäume haben mit ihren Wurzeln noch Kontakt in den Boden, werden also weiter mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Diese Orkanflächen kommen erst ganz am Schluss dran, wenn die anderen Sturmflächen, in denen die Bäume ganz abgeknickt sind, aufgearbeitet sind", sagt der Diplom Forstingenieur.

Jetzt sind die Forstleute an den Orkanfllächen wegen der extremen Trockenheit besonders gefordert. Hier ist die Waldbrandgefahr besonders groß. Um rechtzeitig auf mögliche Borkenkäferprobleme reagieren zu können, betreibt Wald und Holz NRW ein permanentes Borkenkäfermonitoring. Dafür sind die Experten des Waldschutzmanagements zuständig.

Um unsere Wäder zu erhalten, zu schützen und die nachhaltige Nutzung zu gewährleisten, helfen unsere zahlreichen Hüter des Waldes mit ihren verschiedenen Professionen. Menschen mit der Mission Wald.

Den Nachhaltigkeitsbericht finden sie in digitaler Form auf der Wald und Holz NRW Homepage:
www.wald-und-holz.nrw.de/nachhaltigkeitsbericht_2017

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