Mehr Holzbau für den Klimaschutz

Die FH Weihenstephan - natürlich aus Holz. Foto: F. Bombosch

Zahlreiche Abgeordnete des Deutschen Bundestages folgten der Einladung der Plattform Forst & Holz und informierten sich im Rahmen einer parlamentarischen Veranstaltung über das Thema „Energieeffizienzstrategie Gebäude: Was kann Holz im Baubereich für die CO2-Bilanz leisten?“. Eingeladen hatte die Branche aus Anlass des von der Bundesregierung verabschiedeten Aktionsprogramms „Klimaschutz 2020“. Mit den darin formulierten Bausteinen und Maßnahmen will die Bundesregierung sicherstellen, dass Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert. Wie die Umsetzung konkret aussehen soll, wird derzeit diskutiert. Der wichtigste dieser Bausteine ist der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) und die aktuell erarbeitete Energieeffizienzstrategie Gebäude.

Die wissenschaftliche Grundlage für die Diskussion zwischen Parlamentariern und Branchenvertretern bereitete Prof. Dr. Annette Hafner vom Lehrstuhl „Ressourceneffizientes Bauen“ der Ruhr-Universität Bochum. Sie informierte die Parlamentarier über die Möglichkeiten der Minderung des Kohlendioxidausstoßes im Bausektor. Das klimafreundliche Bauen und Wohnen kann bei entsprechenden Rahmenbedingungen eine Schlüsselrolle zur Erreichung der Klimaschutzziele einnehmen, so ihr Resümee. Beispielsweise speichere ein in Holzbauweise errichtetes viergeschossiges Mehrfamilienhaus 210 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente.

Für die Erreichung der angestrebten Klimaschutzziele ist dies eine Steilvorlage, um den Holzbau in einem zukünftigen Klimaschutzgesetz entsprechend zu berücksichtigen. Das beste Mittel für die Steigerung der klimafreundlichen Holzbauweisen sei der Abbau von rechtlichen Hemmnissen im Bereich der Bauordnungen bei Bund und Ländern. Peter Aicher, Vorsitzender des Branchenverbandes Holzbau Deutschland, formulierte es treffend: „Die Errichtung eines Gebäudes in Holz muss genauso baurechtlich standardisiert sein, wie es bei jeder anderen Bauweise auch der Fall ist. Rechtliche Hemmnisse müssen umgehend abgebaut werden.“

Einige Kommunen setzen auf finanzielle Mittel, um die Verwendung klimaschonender Bauweisen zu fördern. Als „Best Practice“ Beispiel stellte Hafner den sogenannten „CO2-Bonus“ der Stadt München vor. Seit Mai 2013 werde bei Baumaßnahmen jedes Kilogramm langfristig gebundenes CO2 mit 30 Cent gefördert. „Das Beispiel München zeigt, wie Städte und Kommunen leicht Anreize zum Klimaschutz durch Holzverwendung geben können“, so Hubertus Flötotto, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates. Dies sei nur ein Vorschlag aus dem DHWR-Maßnahmenkatalog, den die Holzwirtschaft den Parlamentariern im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte.

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