Mehr Geld für den Kampf gegen das Eschentriebsterben

Forschung ist teuer. So wie hier im Labor der Baumschule Oberdorla, wo die In-vitro-Vermehrung vitaler Eschen im Auftrag der Thüringenforst-AöR erfolgt. Foto: Dr. Horst Sproßmann

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stellt Fördermittel  bereit, um die Forschungstätigkeit im Kampf gegen das Eschentriebsterben zu verstärken. Hierzu können Projekte im Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe unter dem Schwerpunkt „Stärkung der nachhaltigen Forstwirtschaft zur Sicherung der Waldfunktionen“ bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) eingereicht werden. „Damit wird die bisherige Forschungsarbeit der Landesforstanstalt zur Eschenkrankheit nicht nur gewürdigt, sondern künftig auch die finanzielle Unterstützung aus Bundesmitteln ermöglicht“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Seit über fünf Jahren experimentiert das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (FFK), die Wissenschaftseinrichtung der ThüringenForst-AöR, in Zusammenarbeit mit der Baumschule Oberdorla am Eschentriebsterben.
Die Esche ist ein heimischer, im Freistaat, neben Buche, Eiche und Ahorn, weit verbreiteter Laubbaum, der wichtige ökologische wie auch forstwirtschaftliche Bedeutung hat. 2009 erstmals in Thüringen nachgewiesen, sind aktuell rund 90 % aller Eschen, unabhängig vom Alter, befallen. Nach der Infektion mit dem aus Ostasien stammenden Schlauchpilz „Falsches Weißes Stengelbecherchen“ stirbt der Baum innerhalb weniger Jahre ab. Die Forschungsarbeit des FFK hebt darauf ab, bisher vital gebliebene Eschen vegetativ zu vermehren und ihre scheinbare Resistenz unter Laborbedingungen zu testen. Sollten die Eschen genetisch gegen den Pilz immun sein, wären die Grünröcke einer Rettung der wichtigen Laubbaumart ein großes Stück näher gekommen.

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