Mehr Aufklärung im Waldbrandschutz

SDW fordert und entwickelt Bildungsprogramme

Bonn, 11. August 2022 Deutschland ist in den Sommermonaten so trocken, dass zukünftig mit verheerenden Waldbränden wie in Südeuropa gerechnet werden muss. Über 4.000 Hektar Wald (circa 6.000 Fußballfelder) sind in diesem Jahr schon verbrannt. Deswegen fordert und entwickelt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bundesweite Aufklärungsprogramme im Waldbrandschutz.

 

Die Folgen der Dürre haben manche Wälder zu einem stehenden Brennholzlager gemacht, so dass sich bereits eine kleine unvorsichtige Handlung zu wahren Katastrophen entwickeln kann. Fahrlässiges Verhalten und Brandstiftung sind die häufigsten Ursachen für Waldbrände.

 

Deshalb möchte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ihr Engagement ausweiten und waldpädagogische Aufklärungsprogramme für die Bevölkerung entwickeln, zum Beispiel in Form von Waldführungen, Informationsmaterialien und einer Social-Media-Kampagne. Eine weitere Idee ist die Ausbildung von „Waldbrand-Rangern“ und spezifisch geschultem Fachpersonal für die Identifikation von Waldbränden.

 

Waldbrände in unseren Breiten sind nicht natürlich. Sie vernichten Lebensräume und sind ein echter Klimakiller. Das normalerweise forstwirtschaftlich genutzte Holz, welches langfristig in Holzprodukten Kohlenstoff speichern könnte, verbrennt. Der Wald verliert danach für viele Jahre seine Funktionen als Wasserspeicher und Erosionsschützer.

 

Zusätzlich zur Entwicklung von waldpädagogischen Aufklärungsprogrammen im Waldbrandschutz fordert die SDW Mittelfristig, dass zahlreiche Maßnahmen zur Waldbrandprävention angekurbelt werden:

 

Erhalt und Anlage brandrelevanter Infrastrukturen im Wald

  • Löschwasserreservoirs reaktivieren und pflegen
  • Waldwegenetz pflegen und sinnvoll erweitern
  • Ausweitung der systematischen Waldbrandüberwachung auf das gesamte Bundesgebiet

 

Maßnahmen im Wald

  • Senkung des Brandrisikos durch die Beschleunigung des Umbaus hin zu naturnahen Mischwäldern mit Einbindung von Waldbrandprävention (u.a. Brandschutzstreifen) in die forstliche Planung
  • Angepasste Jagd-Strategie in den Risikogebieten für eine erfolgreiche Etablierung von Laubbaumarten
  • Räumung von sensiblen Flächen mit großflächigem Totholz, um die Brandlast zu senken und den Übertritt in angrenzende Bereiche zu verhindern

 

Sensibilisierung der Bevölkerung

  • Ausbau waldpädagogischer Aufklärungsprogramme zum Waldbrandschutz für Kitas, Schulen und die gesamte Bevölkerung, z.B. im Rahmen von Waldführungen, Informationsmaterialien und Social-Media-Kampagnen