Managementplan für den Umgang mit Luchsen in Rheinland-Pfalz liegt vor

Bevor die drei ersten Luchse in diesem  Sommer im Biosphärenreservat Pfälzerwald freigelassen werden, hat der beim Umweltministerium angesiedelte „Runde Tisch Großkarnivoren“ den Managementplan diese Woche verabschiedet. Umweltministerin Höfken wies darauf hin, dass der Plan gemeinsam mit Vertretern der Jäger, der Nutztierhalter und des Naturschutzes erarbeitet worden sei und damit alle relevanten Interessen berücksichtige.

„Der Managementplan zeigt mögliche Konfliktfelder und Lösungen auf und ist damit eine gute Grundlage, um die Akzeptanz für den Luchs zu stärken“, so Höfken. Für den Menschen gehe von Luchsen keine unmittelbare Gefahr aus, es seien jedoch die Regeln zum Umgang mit Wildtieren zu beachten. So solle man sich den wilden Tieren nicht nähern, sondern Abstand halten. Allerdings könne es vorkommen, dass sich Luchse nicht nur Wild-, sondern auch Nutztiere wie Schafe oder Ziegen als Beute auswählen.

Bis 2020 sollen im Rahmen des von der EU geförderten Wiederansiedlungsprojekts für Luchse insgesamt 20 Tiere im Biosphärenreservat Pfälzerwald freigelassen werden. Den Anfang machen drei Luchswaisen aus der Slowakei, die im Sommer ausgewildert werden sollen. Zudem wurden in der Schweiz die ersten Luchse gefangen und mit GPS-Halsbändern gekennzeichnet. Genaue Termine für die Freilassungen stehen noch nicht fest.

Der jetzt vorgelegte Managementplan regelt auf 36 Seiten Handlungsabläufe im Konfliktfall, erläutert Maßnahmen für den Schadensfall sowie zur Prävention von Schäden, informiert über Ausgleichszahlungen bei gerissenen Nutztieren und nennt Ansprechpartner zur Beratung. Zudem informiert der Plan über Biologie und Verbreitung des Luchses in Europa und gibt Verhaltenstipps für die – eher unwahrscheinliche -  Begegnung mit der heimlich lebenden Wildkatze.

http://www.luchs-rlp.de

https://mueef.rlp.de/fileadmin/mulewf/Publikationen/Managementplan_fuer_den_Umgang_mit_Luchsen_in_RLP.pdf