Liebesgrüße aus dem Wald

Forstleute bitten: Keine Herzen in die Rinde schnitzen! Foto: Kollaxo

Viele Forstleute sind zwiegespalten über einen im wahrsten Sinne des Wortes liebenswerten Brauch in ihren Wäldern: Herzen als Symbol der Liebe in die Rinde der Bäume zu ritzen. Kaum eine Tradition ist verbreiteter unter Menschen, die sich lieben, um ewige Gefühle füreinander zu schwören. Einerseits zeigt dieser Brauch eine innige Verbundenheit zum Wald, aber andererseits verwundet das Einritzen die Rinde des Baumes, die ihn ernährt und vor Austrocknung, Fäulnis und vielen Krankheiten schützt.

Am Valentinstag einen Ausflug in den Wald
Wälder sind Orte voller Romantik, und am Valentinstag ist ein Ausflug in den Wald sehr beliebt. Im Interesse gesunder Wälder empfehlen die Forstleute den Liebenden mit einem Augenzwinkern andere Möglichkeiten, ihrer Liebe im Wald Ausdruck zu geben:

  • die Liebste / den Liebsten in den Wald führen, und sie / ihn dort auf einer wärmenden Decke zum winterlichen Picknick einladen
  • nach dem Spaziergang ein „Wald-Menü“ kochen – zum Beispiel mit Wildbret, gekauft beim Jäger oder beim Forstbetrieb
  • an einem romantischen Platz unter Baumkronen einen Antrag machen, oder
  • unter Anleitung des Försters einen persönlichen Liebesbaum im Forst pflanzen

So können Erholung, und Liebesbeweise kombiniert werden – auch ohne dabei ein Herz in die Baumrinde zu schnitzen.

 Die Attraktivität der Wälder – auch für Liebende – kommt dabei nicht von ungefähr. Dass sich die Wälder in Deutschland in den vergangenen Jahren zu einem bevorzugten Ort für zahlreiche Freizeitangebote entwickelt haben, ist vor allem ein Verdienst von Waldbesitzern und Forstleuten. Ein Wald, der nicht einseitig bestimmten Interessen dient, sondern neben der Holzernte, auch dem Naturschutz, der Luft-, Boden- und Gewässergüte auch dem erholungssuchenden Menschen gerecht wird, ist der multifunktionalen Forstwirtschaft in Deutschland zu verdanken. Diese moderne Forstwirtschaft ist eine konsequente Fortentwicklung des ursprünglichen Nachhaltigkeitsprinzips, das 1713 von dem Vordenker der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, Hans Carl von Carlowitz vor dem Eindruck weitgehender Waldvernichtung in vielen Regionen Deutschlands, in seinem Grundlagenwerk zur Forstwirtschaft der „Sylvicultura oeconomica“ entwickelt wurde.

Unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Zur PM als pdf-Datei