Klimaschutzbericht 2018: Forstwirtschaft sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf

Innerhalb der Bundesregierung wird derzeit der Klimaschutzbericht 2018 abgestimmt. „Zu unserer Verwunderung müssen wir leider feststellen, dass der uns bekannte Entwurf aus dem Bundesumweltministerium, wie auch schon im Rahmen der Erarbeitung des Klimaschutzplans 2050, wissenschaftliche Fakten negiert und auf Kosten einer wirksamen Klimaschutzpolitik sowie des gesamten Sektors Forst und Holz einseitige, ideologisch geprägte Sichtweisen in den Vordergrund stellt“, sagte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates am Freitag (30.11.) in Berlin, bei der Vorstellung einer gemeinsamen Stellungnahme von Verbänden des Clusters Forst und Holz.

Der Klimawandel und seine Folgen haben eine sehr große Bedeutung für den deutschen Wald und die deutsche Forstwirtschaft. Die Sturmereignisse der vergangenen 12 Monate sowie die anhaltende Hitze und Dürre haben für erhebliche Schäden in den deutschen Wäldern gesorgt. „Es sind noch lange nicht alle Schäden dieser Ereignisse abzusehen. Dennoch können wir bereits jetzt davon ausgehen, dass sich die Schäden für die Forstbetriebe auf mehrere Milliarden Euro summieren werden“, sagte Schirmbeck.

„Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik liegt im Interesse der gesamten deutschen Forstwirtschaft und der Sektor ist auf die Wirksamkeit dieser Politik angewiesen“, betonte Schirmbeck. Auf der anderen Seite trägt die Forstwirtschaft selbst in erheblichem Maße zum Klimaschutz bei. „Insgesamt spart der deutsche Wald sowie seine nachhaltige Nutzung jährlich rund 14 Prozent der nationalen CO2-Emissionen ein. Für die permanente Erbringung dieser erheblichen Klimaschutzleistung, ist der dauerhafte Erhalt der Wälder, deren aktive Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen sowie seine nachhaltige Bewirtschaftung essenziell“, erklärte der DFWR-Präsident.
Der Klimaschutzbericht 2018 könnte diese Doppelrolle am besten würdigen, wenn er folgende Vorschläge unterbreitet:
1. Abbau hemmender Rahmenbedingungen für die Forst- und Holzwirtschaft, damit mehr Kohlenstoff gebunden sowie seine vermehrte Freisetzung vermieden werden kann.
2. Wald weiter umzubauen, hin zu klimastabilen und widerstandsfähigen Wäldern, als eine gesamtgesellschaftliche Jahrhundertaufgabe anzusehen, die öffentlich stärker gefördert werden sollte.
„Der Deutsche Forstwirtschaftsrat fordert gemeinsam mit den anderen Verbänden aus dem Cluster Forst und Holz dringend eine Anpassung des Klimaschutzberichtes 2018, um der Doppelrolle des Waldes im Klimawandel gerecht zu werden“, betonte Georg Schirmbeck.

Die gemeinsame Stellungnahme des Clusters Forst und Holz zum Entwurf des Klimaschutzberichtes 2018 der Bundesregierung finden Sie hier.

www.dfwr.de