Kalamitäten in Süddeutschland stören den Nadelholzmarkt

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Der Holzmarktausschuss des Deutschen Forstwirtschaftsrates e. V. ruft Forstbetriebe sowie deren Kunden zu einem gemeinsamen und abgestimmten Vorgehen bei der Bewältigung der Herausforderungen auf.

Aufgrund des deutlich verstärkten Borkenkäferbefalls in vielen Forstbetrieben Süddeutschlands sowie des Gewittersturms in Südost-Bayern vom 18./19. August 2017 ist die Lage auf den Nadelholzmärkten in Deutschland sehr angespannt. Auch die Folgen aus den Sturmschäden vom 11./12. August 2017 in Polen auf hiesige Märkte sind noch nicht abzusehen.

Die bisher bekannten Schadholzmengen würden als Normaleinschlag problemlos in laufende Verträge fließen. Leider handelt es sich um Kalamitätsholz unterschiedlicher Qualität. Deshalb ist zu erwarten, dass der Mengenabfluss die gesamte Bundesrepublik betreffen wird.

Das Forstschäden-Ausgleichsgesetz tritt selbstverständlich nicht in Kraft. Trotzdem hat die Bayerische Staatsforstverwaltung bereits beschlossen, den Frischholzeinschlag im Nadelholz bis auf weiteres zu stoppen. Aus Sicht des Holzmarktausschusses des Deutschen Forstwirtschaftsrats sollten alle Forstbetriebe bei ihrer Planung der kommenden Monate die Situation berücksichtigen und gemeinsam mit ihren Kunden analysieren, um sinnvolle Lösungen zu finden.

„Eine Zuspitzung der Lage kann nicht im Interesse beider Marktpartner sein. Wir werden anlässlich der nächsten Holzmarktausschusssitzung am 17.10.2017 vermutlich klarer sehen und weitere Empfehlungen an die Betriebe geben können“, so Klaus Jänich, der Vorsitzende des Holzmarkausschusses.


Zum Hintergrund:
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) gibt der Forstwirtschaft eine Stimme. Er ist die repräsentative Vertretung aller mit der Forstwirtschaft und dem Wald befassten Akteure in der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich für die Interessen und Belange einer nachhaltigen Forstwirtschaft ein. Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet für den DFWR, dass Pflege und Bewirtschaftung der Wälder im Interesse ihres gesunden, stabilen und leistungsfähigen Zustandes, ihrer Multifunktionalität durch Nutzung, Schutz und Erholung und im Interesse der Landeskultur und des Umweltschutzes erfolgen – in der Gegenwart und in der Zukunft. Dies ist die Basis für rund 2 Millionen Waldbesitzer in Deutschland, die eine Waldfläche von 11,4 Millionen Hektar – das sind rund 32 % des Bundesgebietes – bewirtschaften.

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