Internationales Jugendworkcamp hilft beim Naturschutz im Wald

Foto: Wald und Holz NRW

Sie kommen aus Italien, Frankreich, Serbien, aus Spanien, der Türkei, der Volksrepublik China und aus Deutschland, um den Naturschutz im Marscheider Wald zu unterstützen: 14 junge Menschen zwischen 16 und 22 Jahren. Ein internationales Jugendworkcamp, gemeinsam organisiert vom Umwelt-Ressort der Stadt Wuppertal und Wald und Holz NRW.

Die Jugendlichen nutzen ihre Ferienzeit dazu, Offenlandflächen unter Hochspannungsleitungen im Marscheider Wald so herzurichten, dass seltene Tier- und Pflanzenarten, vor allem aber Schlingnattern sich dort wohl fühlen. Schlingnattern sind wärmeliebende Schlangen, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen.

Das Workcamp zum Schlingnatterschutz ist ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft Schlingnatterschutz, die sich schon seit Jahrzehnten dafür einsetzt, diesen besonders artenreichen Lebensraum zu erhalten. Und dazu gehört vor allem eine regelmäßige Pflege der Flächen.
Auch bei Temperaturen um die 30 ° C waren die jungen Menschen mit Feuereifer bei der Sache. Ein Pressetermin in der zweiten Woche war eine willkommene Abwechslung. Guldeniz Torun aus der Türkei und Zihao Liu aus China durften ihre Eindrücke dem WDR Team schildern

Sowohl Guldeniz aus Istanbul als auch Zihao aus Peking kennen aus der Großstadt keinen direkten Zugang zur Natur – Naturerfahrung fand für beide bisher nur virtuell statt. Beide betonten, dass das reale Naturerleben wirklich neu für sie sei und die tatsächliche Arbeit im Wald eine tolle, weil befriedigende Erfahrung sei. Darüber hinaus schätzten sie die bunte internationale Mischung mit Gleichaltrigen.

Landschaftspflege im Jugendworkcamp, das heißt Adlerfarn mähen, Mähgut zusammenharken und aufschichten, kleinere Gehölze abscheiden, zerkleinern, stapeln und Steinmauern reparieren. Dabei lernen die Jugendlichen von den Profis den Umgang mit Freischneidern, Sensen und Harken und motiviert bei (fast) jedem Wetter ihr Arbeitspensum zu absolvieren. Am Ende sollen sich die Heideflächen weiter ausbreiten können und Reptilien, Schmetterlinge, Heuschrecken und Vögel wieder Nahrung und Unterschlupf finden.

Das Internationale Jugendworkcamp in Wuppertal wird vom Umweltministerium des Landes NRW gefördert und von Fachleuten aus dem Ehrenamt und den Forst- und Landschaftsbehörden begleitet. Der Internationale Jugendgemeinschaftsdienst ijgd ist ein weiterer Partner mit großer Erfahrung bei der Organisation von Einsätzen international zusammengesetzter Gruppen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die praktische Arbeit vor Ort wurde durch die Forstwirte des Regionalforstamtes und des Waldpädagogischen Zentrums Burgholz angeleitet. Dabei gab es in der ersten Woche Unterstützung durch einen Unternehmer, der im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege gute Ortskenntnisse auch im Marscheider Wald hat und schon im letztjährigen Camp geholfen hat.

www.wald-und-holz.nrw.de