Internationaler Tag des Waldes: Pflanzsaison auf Hochtouren - gute Ideen und beste Bedingungen für den Wald von morgen

(Niedersachsen/Braunschweig) Die Pflanzsaison in den Niedersächsischen Landesforsten läuft derzeit auf Hochtouren. Ein Großteil der insgesamt über 5,5 Millionen Setzlinge, die seit Herbst gepflanzt werden, hat bereits seinen Weg in den Waldboden gefunden. Die Witterungsbedingungen und Bodenverhältnisse könnten dafür derzeit kaum besser sein: Frost und Schnee blieben weitgehend aus und der viele Niederschlag hat den Boden gut durchfeuchtet.

Junge Forstwirt-Auszubildende pflanzen im Harz Laubbäume. Der Fichtenwald im Okertal nahe der Kästeklippe war vollständig von Borkenkäfern zerstört worden. Quelle: NLF

Ein Schwerpunkt der Arbeiten lag wie in den Vorjahren im Harz. Allein hier pflanzten Forstwirtinnen und Forstwirte über 2,2 Millionen Setzlinge von Buchen, Ahornen, Lärchen, Douglasien und anderen Baumarten. „Schon in wenigen Wochen werden dort die frischen grünen Triebe den neuen Wald erkennen lassen“, ist sich Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, sicher.

Auch in den Wäldern außerhalb des von Borkenkäfer, Sturm und Dürre besonders gezeichneten Harzes nähert sich die Pflanzsaison ihrem Höhepunkt. Hier unterpflanzen Försterinnen und Förster die Wälder mit verschiedenen Mischbaumarten, um sie zu Mischwäldern zu entwickeln, die besser auf den Klimawandel vorbereitet sind. „Hier, wo der Wald augenscheinlich noch intakt ist, können wir die nächste Generation im Schutze der Kronen alter Kiefern pflanzen und damit den Wandel frühzeitig und ökologisch behutsam einleiten“, erläutert Dr. Merker das Waldumbauprogramm der Niedersächsischen Landesforsten.

 

Neben altbewährten Methoden setzen die Landesforsten bei Wiederbewaldung und Waldumbau auch neue, innovative Verfahren ein. „War die Pflanzung kleiner Setzlinge mit nackter Wurzel jahrzehntelang Standard, kommen jetzt auch kleine Pflanzen mit Wurzelballen zum Einsatz“, erklärt Dr. Merker. Dies bedingt auch andere Maschinen und Werkzeuge: Waren es früher ausschließlich Pflanzhacke oder Spaten, kommen heute vermehrt Akku-Erdbohrer und Pflanzrohr zum Einsatz. „Das Pflanzen dieser sogenannten Container-Pflanzen hat viele Vorteile: Sie sind weniger anfällig gegenüber der Frühjahrstrockenheit und außerdem leichter zu pflanzen“, weiß Dr. Merker. Andere Setzlinge sind so groß, dass sie nur mit dem Bagger gepflanzt werden können. Diese Setzlinge haben den Vorteil, dass sie weniger anfällig sind für den Fraß von Mäusen oder Wildtieren.

 

Ein weiteres Verfahren ist die Baumsaat: vor allem dort, wo unter toten Bäumen aus Sicherheitsgründen nicht mehr gepflanzt werden kann, kommen Bagger oder ehemals in der Holzernte eingesetzte Maschinen zum Einsatz. An ihnen sind spezielle Anbaugeräte angebracht, die in einem Arbeitsschritt das Saatbett vorbereiten und gleichzeitig Samen vor allem leichtsamiger Baumarten wie der Weißtanne ausbringen. Dr. Merker erklärt das Vorgehen der Landesforsten: „Wie bei den Baumarten im Mischwald kommt es auch bei den Verfahren zur Einbringung von Mischbaumarten auf die richtige Mischung an.“

 

Hintergrund „Internationaler Tag des Waldes“

Vor 53 Jahren, am 21. März 1971, rief die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) einen „Tag des Waldes“ aus. Erstmals wurde damit im internationalen Rahmen auf die zunehmende Vernichtung von Wäldern aufmerksam gemacht. In 2012 wurde der 21. März als "Tag der Wälder" dann nach einem Beschluss der UN-Generalversammlung zu einem regelmäßigen Termin unter den „Internationalen Tagen“.