Indikatorenbericht zur Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt stellt der Forstwirtschaft in Deutschland ein gutes Zeugnis aus

Mit der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt hat sich die Bundesregierung ehrgeizige Ziele für den Erhalt und die Verbesserung der biologischen Vielfalt sowie ihre nachhaltige Nutzung gesteckt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks betont, dass deutlich mehr getan werden müsse, um den Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen. Ohne zusätzliche Anstrengungen seien die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt aller Voraussicht nach nicht zu erreichen. Der Indikatorenbericht behandelt in einem Kapitel die nachhaltige Forstwirtschaft und beschreibt ausführlich die aktuelle Situation des Waldzustandes hinsichtlich seiner biologischen Qualität. Das Bundesumweltministerium bezieht sich in seiner Qualitätsbewertung unter anderem auf die Ergebnisse der Bundeswaldinventur. Seit Jahrzehnten würden die Waldbesitzer enorme Kraftanstrengungen unternehmen, um den Anteil standortsgerechter Laub- und Laubmischbestände zu erhöhen. Die Bundeswaldinventur bescheinigt den Erfolg dieser Anstrengungen – so ist es in dem Indikatorenbericht zu lesen. Eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sei eine wesentliche Voraussetzung für einen leistungsfähigen Naturhaushalt und bilde eine wichtige Lebensgrundlage für den Menschen. Der Wald schneidet hier im Vergleich zu anderen Hauptlebensraum- bzw. Landschaftstypen gut ab. Wälder verfügen derzeit über den besten Teilindikatorwert, dazu beigetragen habe unter anderem eine naturnahe Waldbewirtschaftung.

„Die Durchführung einer nachhaltigen und multifunktionalen Forstwirtschaft ist ausgesprochen anspruchsvoll. Die jeweilige Bewirtschaftungsstrategie muss neben ökologischen und sozialen Gesichtspunkten auch ökonomische Zielsetzungen im Blick haben. Jeder Waldbesitzer muss auch zukünftig in der Lage sein, mit seinem Wald angemessene Erträge zu erwirtschaften“, ergänzt Dr. Markus Ziegeler, Geschäftsführer beim DFWR. Der Waldumbau sei in weiten Teilen erforderlich gewesen, damit die Waldbestände auch in Zukunft gleichermaßen Nutz-, Schutz- und Erholungsleistungen erbringen können. Bei der Umsetzung seien jedoch die legitimen Eigentümerinteressen zu berücksichtigen. Holz sei ein berechtigterweise stark nachgefragter Rohstoff und zukünftig sei eher mit einem weiteren Anstieg als mit einem Rückgang der Nachfrage zu rechnen. Die Waldbesitzer in Deutschland würden auch in Zukunft sicherstellen, dass die Säge- und Holzindustrie mit dem heimischen und nachhaltig produzierten Rohstoff Holz in der erforderlichen Qualität und Quantität arbeiten könne. „Wir freuen uns, wenn unsere Art und Weise der Bewirtschaftung auch die Entwicklung der biologischen Vielfalt fördert. Es ist ja gerade die multifunktionale Forstwirtschaft, mit der es uns gelingt, die Waldfunktionen gleichermaßen auf ganzer Fläche zu erfüllen. Die einseitige Ausrichtung der Waldbewirtschaftung auf eine der drei Waldfunktionen ist nicht zielführend. Wir lehnen eine Segregation einzelner Waldfunktionen kategorisch ab. Naturschutzfachliche Aspekte werden bei einer multifunktionalen Forstwirtschaft umfangreich berücksichtigt. Dies zeigt uns auch der vorliegende Bericht zum Umsetzungsstand der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“, verdeutlicht Schirmbeck.

Im Bericht werde erwähnt, dass die Forstwirtschaft die Vorteile der naturnahen Waldbewirtschaftung erkannt habe und zielstrebig an der Umsetzung arbeite. „Dieser Aussage können wir grundsätzlich zustimmen, aber eine naturnahe Waldbewirtschaftung ist kein Selbstzweck, sondern sie wird betrieben, weil wir der festen Überzeugung sind, dass eine naturnahe und zugleich multifunktionale
Forstwirtschaft der beste Weg ist, um die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion in einer ausgewogenen Art und Weise zu erfüllen“, fasst Ziegeler zusammen.

Der Indikatorenbericht dient der Überprüfung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, die im November 2007 von der Bundesregierung beschlossen wurde. Aus diesem Grund legt die Bundesregierung einmal in jeder Legislaturperiode einen Bericht vor, aus dem hervorgeht, wie weit die Zielerreichung hinsichtlich der biologischen Vielfalt vorangeschritten ist.

www.dfwr.de