Holzreichtum im Harz auf dem Höhepunkt

In den Harzer Wäldern steht so viel Holz wie seit Beginn der ältesten Vermessungen vor 300 Jahren nicht mehr. Das ist das Ergebnis der jüngsten Inventur, die die Niedersächsischen Landesforsten jetzt abgeschlossen haben. Forstleute haben Bäume gezählt, deren Dicke und Höhe gemessen, verschiedene Baum- und Straucharten bestimmt und umfangreiche ökologische Daten gesammelt. Die jüngste Auswertung ist eine kleine Sensation. Die Wälder im niedersächsischen Harz sind reich an Holz und ökologisch wertvoll geworden. Die Gründe hierfür liegen laut Landesforsten im höheren Alter der Bäume, einer vorsichtigen und seit Jahrzehnten auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Ernte des Holzes sowie dem konsequenten Umbau der einstigen Fichtenwälder zu Mischwäldern.

Die so genannte Forsteinrichtung ermittelt alle zehn Jahre neue Daten für die Forstwirtschaftsbetriebe. Dass nun so viel Holz nachgewiesen wurde, überrascht selbst Fachleute wie Dr. Thomas Böckmann. Der Leiter des Niedersächsischen Forstplanungsamtes in Wolfenbüttel und Chef der Forsteinrichtung hatte die Spätfolgen des Sturmes Kyrill im Jahr 2007 höher eingeschätzt. „Die Bäume wachsen schneller als bisher vorausberechnet, und auch die Lücken vom Orkan Kyrill wachsen rascher zusammen“, erklärt Dr. Böckmann die positive Entwicklung.

Auf rund 54.000 Hektar Waldfläche stehen derzeit 18,5 Millionen Kubikmeter Holz. Rund 500.00 Kubikmeter Holz insgesamt wollen die Forstämter Clausthal, Lauterberg, Riefensbeek und Seesen jährlich ernten. „Das sind rund 90 Prozent der Menge, die jedes Jahr wieder hinzu wächst“, freut sich Böckmann, „so steigern wir den Vorrat weiter, das ist Nachhaltigkeit pur!“ Damit bleiben die Harzer Wälder der wichtigste Rohstofflieferant in den Landesforsten.

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