Hessen nimmt 8% der Staatswaldfläche aus der Bewirtschaftung

Nach an naturschutzfachlichen Aspekten ausgerichteten Kriterien haben das Umweltministerium und der Landesbetrieb Hessen Forst rund 5.950 Hektar im Hessischen Staatswald ausgewählt und diese aus der Bewirtschaftung herausgenommen. Auf den Flächen sind somit lediglich forstliche Arbeiten im Rahmen der Verkehrssicherung und gegebenenfalls der Auszug von Nadelholz erlaubt. Um die Lebensbedingungen speziell der an Alt- und Totholz gebundenen Arten im hessischen Staatswald weiter zu verbessern, stehen jetzt insgesamt 25.500 Hektar für eine natürliche Waldentwicklung zur Verfügung. „Auf diesen Flächen kann der Wald wild wachsen und bietet einer Vielzahl von geschützten Pflanzen- und Tierarten den notwendigen Raum“, freute sich Ministerin Hinz.

Mit dem Erreichen der Acht-Prozent-Marke im Staatswald leistet das Land Hessen einen freiwilligen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie. Die Auswahl der Kernflächen begann im Frühjahr 2015 durch die Hessischen Forstämter und ist intensiv mit dem amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz diskutiert worden. In den Kernflächen Naturschutz gibt es überdurchschnittlich viele alte Buchenbestände. Viele Flächen liegen zudem in den europäisch geschützten Natura 2000-Gebieten.

Durch die Ausweisung verzichtet der Landesbetrieb Hessen-Forst auf Einnahmen aus dem Holzverkauf. Allerdings wird sich dies nicht negativ auf die Gesamteinnahmen des Landesbetriebs auswirken. „Aus dem Landeshaushalt werden jährlich 1,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um die entgangenen Erlöse zu kompensieren. Damit stellen wir sicher, dass kein ökonomischer Druck auf die verbleibenden Flächen im Staatswald entsteht. Das wäre kontraproduktiv!“ sagte Ministerin Hinz abschließend.

Unter folgendem Link finden Sie eine Karte mit den einzelnen Kernflächen:
www.umweltministerium.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/kernflaechenkulisse_mai_2016.pdf