Guttenberg: Ohne Holz wird eine schnelle und bezahlbare Energiewende nicht gelingen

Aus für die Holzenergie? Über 14 Millionen Verbraucher in Deutschland nutzen derzeit Holz auch energetisch. Foto: AGDW

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW – Die Waldeigentümer) kritisiert den Gesetzentwurf zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2014) scharf und fordert entscheidende Änderungen im Vorfeld der Anhörung im Wirtschafts- und Energieausschuss des Deutschen Bundestages am 2. und 4. Juni. Der Waldeigentümer-Präsident Philipp zu Guttenberg befürchtet erhebliche negative Auswirkungen für die Energiewende, eines der ehrgeizigsten Modernisierungsprojekte Deutschlands, wenn das EEG 2014 im Sinne des bisherigen Gesetzentwurfs politische Realität werden sollte: „Die geplanten Neuregelungen werden nach unserer Einschätzung die Nutzung von Biomasse aus Holz im Bereich der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung praktisch zum Erliegen bringen. Ohne Holz als größter Anteil der festen Biomasse wird eine schnelle und für die Menschen bezahlbare Energiewende nicht gelingen. Im Interesse von zwei Millionen privaten und kommunalen Waldbesitzern als auch der deutschen Verbraucher fordern wir wesentliche Kurskorrekturen an diesem Gesetzentwurf. Biomasse, insbesondere Holz, muss endlich eine zentrale Rolle im Rahmen der Energiewende erhalten.“

Holzenergie: Größter Anteil im Biomassen-Mix

Das Potenzial von Biomasse und insbesondere Holz für die energetische Nutzung ist groß. Die Stromerzeugung aus Biomasse insgesamt ist bereits jetzt deutlich größer als die Stromerzeugung aus Wasserkraft – Tendenz steigend. Holz hat dabei, die Zahlen unterscheiden sich je nach Bundesland, mit bis zu 65 Prozent den größten Anteil am Biomassen-Mix. Schon heute sind die Zahlen für die Versorgung durch Holzenergie beeindruckend: So berechnet der von der Agentur für Erneuerbare Energien veröffentlichte „Potenzialatlas Bioenergie in den Bundesländern“ auf Basis von Datenerhebungen des Biomasseforschungszentrums (DBFZ) dieses Potenzial auf sieben Millionen Tonnen atro. Aus dieser Energiemenge könnten etwa 1,4 Millionen Deutsche mit Strom und 3,6 Millionen Deutsche mit Wärme versorgt werden. Die von der Studie erfassten Mengen sind dabei lediglich Restholz, das ansonsten schwer zu vermarkten ist und bislang weitgehend ungenutzt im Wald verbleibt. Es nicht energetisch zu nutzen, ist aus Sicht der AGDW eine Verschwendung vorhandener heimischer Ressourcen. Ein anderer wichtiger Punkt: Strom aus Holz ist grundlastfähig und kann durch seine flexible Einsetzbarkeit zum Ausgleich der Stromschwankungen aus fluktuierenden Energiequellen, wie Sonne und Wind, eingesetzt werden. Zu Guttenberg meint: „Auch dieser Punkt wird vom Gesetzentwurf sträflich verkannt. Darüber hinaus ist nicht nachvollziehbar, dass zu Lasten von dezentraler, regelbarer Bioenergie auf teure, kaum regelbare Meeres-Windenergieanlagen gesetzt wird.“

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