Girls'Day 2016: „Ein Mädchen steht im Walde gar nicht still und überhaupt nicht stumm.“

Forstwirtin mit Rückepferd. Foto: Thorsten Wiehle, Berliner Forsten

Weibliche Nachwuchskräfte für die Wälder von morgen gesucht

Berlin, 26. April 2016: Am 28. April haben Mädchen wieder die Chance, hinter die Kulissen der heimischen Forstwirtschaft schauen. Verschiedene Forstämter öffnen am Girls'Day ihre Türen und ermöglichen jungen Frauen einen Einblick in die spannenden Berufswelten der verschiedenen Forstberufe. Die Möglichkeiten reichen vom Ausbildungsberuf der Forstwirtin mit der Möglichkeit zur Weiterqualifizierung zur Forstwirtschaftsmeisterin und Forsttechnikerin über die Studiengänge Forstingenieurin bis zur Forstwissenschaftlerin.
Die Forstbranche steht vor großen Herausforderungen, nicht zuletzt in Bezug auf ihren Nachwuchs. Ein drohender Fachkräftemangel steht leider auch im Wald auf der Tagesordnung. Besonders bei jungen Frauen stehen Waldberufe bisher nicht allzu hoch im Kurs. Fehlt es an Vorbildern für Mädchen? Wo ist Lara Croft, die Waldarbeiterin, die ihre Kettensäge schultert? Diese Fragen stellen sich die Personalverantwortlichen in der Forstbranche schon lange, und deshalb wird auch beim Girls'Day 2016 wieder gezielt für Frauen in Waldberufen geworben.
Schnupperangebote für die Berufswelt im Wald, ob als Försterin oder Forstwirtin sind auf dem Girls'Day-Radar zu finden. Forstliche Angebote zum Girls' Day 2016, speziell in NRW gibt es hier: https://www.wald-und-holz.nrw.de/ueber-uns/karriere/girls-day-2016/.

Informationen zu forstlichen Berufen
Genauso vielfältig wie der Wald sind auch die Berufe, die im Forst angeboten werden. Für jede und jeden die oder der sich für einen Forstberuf interessiert, ist in diesem breiten Angebot das passende dabei.
Informationen zur Weiterbildung zur Forstwirt/in, zur Forstwirtschaftsmeister/in oder Forsttechniker/in bieten die Seite forstwirtschaft-in-deutschland.de, die Landesforstverwaltungen und Landesforstbetriebe, hier die Ansprechpartner in den Bundesländern, sowie die Arbeitsagentur: https://berufenet.arbeitsagentur.de.
Einen guten Überblick über die Studiengänge in den Bereichen Forst und Holz gibt die Seite: www.studieren-studium.com. Auch wenn in den öffentlichen Forstverwaltungen teilweise immer noch Personal reduziert wird, ist ein großer Personalbedarf in den kommenden Jahren in den meisten Forstverwaltungen absehbar. Auch eine forstliche Hochschulausbildung bietet somit nach vielen Jahren wieder eine gute Perspektive!

Bitte wenden Sie sich mit Fragen an:
Susanne Roth, ifu Bonn
E-Mail: forstPR@ifu-bonn.com
Tel: 0049 (0)228 432170, Mobil: 0170 346 31 40?

Hintergrund zur Ausbildung in forstlichen Berufen

Berufsausbildung Forstwirt/in
Mindestvoraussetzung für eine Ausbildung zur Forstwirtin ist der Haupt-/Realschulabschluss. Die Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber auf zwei Jahre verkürzt werden, wenn z.B. eine abgeschlossene Ausbildung oder mindestens die Fachhochschulreife vorliegt. Den Großteil der Lehre absolvieren die Auszubildenden an ihrer Ausbildungsstätte, also dem entsprechenden Forstbetrieb. Daneben findet Blockunterricht in einer Berufsschule mit forstlicher Ausrichtung im jeweiligen Bundesland statt. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf der Waldbewirtschaftung und Forstproduktion. Beschäftigungsmöglichkeiten nach bestandener Abschlussprüfung bieten Forstbetriebe, forstliche Unternehmen oder auch verwandte Bereiche wie der Landschaftsbau. Das Aufgabenspektrum umfasst alle forstlichen Betriebsarbeiten, von der Saat oder Pflanzung über Zaunbau und Wegepflege bis hin zur Holzernte.

Weiterbildung zur Forstwirtschaftsmeister/in
Mit dem Abschlusszeugnis zum Beruf Forstwirtin und einem Nachweis über eine zweijährige Praxiserfahrung, kann man zur Meisterprüfung zugelassen werden. Auch Absolventinnen anderer landwirtschaftlicher Berufsabschlüsse steht diese Prüfung offen. Allerdings müssen sie drei Jahre im Berufsfeld Forstwirt gearbeitet haben. Ein/e Forstwirtschaftsmeister/in ist einerseits für die Ausbildung der Lehrlinge zuständig. Die aktive Mitarbeit bei Forstarbeiten tritt aber mehr und mehr in den Hintergrund. Stattdessen werden vermehrt andere verantwortungsvolle Aufgaben, vielfach als Fach- und Führungskraft in Forstbetrieben oder Forstunternehmen, von einem/r Forstwirtschaftsmeister/in verlangt.

Weiterbildung zum Forsttechniker/in
Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Forsttechnik ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen, die in Vollzeit zwei Jahre dauert. Anmelden können sich Forstwirte mit Berufsabschluss und mindestens einjähriger forstlicher Berufserfahrung. Neben allgemein bildenden Fächern erhalten die Studierenden vor allem forstfachlichen Unterricht, schwerpunktmäßig in den Bereichen ökologische Grundlagen, Waldbau, technische Produktion, Waldschutz, forstliche Betriebswirtschaftslehre, Arbeitslehre und Forstpolitik.
Die Absolventen/innen können als Revierleiter/innen in kommunalen oder privaten Forstbetrieben arbeiten, finden aber auch als forstliche Unternehmer/in oder bei forsttechnischen Dienstleistern und in verwandten Bereichen (z.B. Wasserwirtschaft, Gartenbau) ihre Beschäftigungsfelder.

FH-Studium Revierförster/-in
Im sogenannten gehobenen Forstdienst arbeiten in erster Linie Revierförster/innen, die ein etwa 6-semestriges Bachelor-Studium und einen einjährigen Anwärterdienst absolviert haben. Zu ihren Aufgaben als Leiter/innen eines Forstbezirks oder Revieres gehören u.a.: das Auszeichnen von Bäumen, die Anleitung der Waldarbeiter, die Organisation der Maschineneinsätze, die Betreuung von Waldbesitzern, sowie die Jagd und Waldführungen.
In den meisten Landesforstverwaltungen arbeiten zudem spezialisierte Sachbearbeiter/innen des gehobenen Dienstes in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Waldpädagogik, Waldökologie, Naturschutz, Holzverkauf, Jagd, Forsttechnik, Wegebau und Liegenschaften.
Außerhalb der staatlichen Forstverwaltung bieten sich Jobmöglichkeiten u. a. in größeren privaten und kommunalen Forstbetrieben, Landkreisen sowie bei forstlichen Lohnunternehmen oder im Bereich der holzverarbeitenden Industrie und des Holzhandels.

Die Ausbildung
An fünf Fachhochschulen (Eberswalde, Erfurt, Göttingen, Rottenburg, Freising) und vier Universitäten (München, Dresden, Göttingen, Freiburg) können interessierte junge Menschen in Deutschland ein vielseitiges, etwa sechssemestriges Bachelor-Studium absolvieren und sich so für ganz unterschiedliche Aufgaben in Forstbetrieben, Forstverwaltungen und anderen Organisationen qualifizieren.

Hochschulstudium für den Höheren Dienst
Die meisten Arbeitsplätze für Forstleute mit einem forstwissenschaftlichen Studienabschluss als Master of science bzw. dem derzeit auslaufenden Abschluss als Diplom-Forstwirt/in (Universitätsstudium) liegen im Bereich der Forstverwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen sowie in Privatforstverwaltungen. Es handelt sich dabei überwiegend um Leitungs- und Führungstätigkeiten, z. B. in der Forstamtsleitung, in der Betriebsleitung oder in den Servicestellen.
Die Forstlichen Fakultäten der Universitäten Dresden, Freiburg, Göttingen und München bieten moderne sowie europaweit anzuerkennende forstwissenschaftliche Bachelor- und Masterstudiengänge mit Spezialisierungsmöglichkeiten in wirtschaftlich aktuell relevanten Fachgebieten an. Voraussetzung für einen Einstieg in den höheren Dienst ist ein zweijährigeres Referendariat mit Laufbahnprüfung. Die erfolgreich abgeschlossene Große Forstliche Staatsprüfung berechtigt die Absolvent/Innen zur Führung der Berufsbezeichnung „Assessor/Assessorin des Forstdienstes".

Weitere Infos und Videos zum Thema Frauen im Forst finden Sie hier.