Gegen die Energiekrise – ForstBW stellt weitere Flächen für den Ausbau der Windkraft zur Verfügung

Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW: „Wir sind stolz darauf, dass ForstBW im Staatswald eine dritte große Tranche mit Flächen für den Bau von Windkraftanlagen zur Verfügung stellen kann. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ablösung von fossilen Energieträgern.“

 

Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie Aufsichtsratsvorsitzender von ForstBW: „Durch unsere entschlossene und kontinuierliche Flächenbereitstellung leisten wir einen bedeutenden Beitrag für den so wichtigen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Mit den drei Tranchen stehen nun insgesamt rund 3900 Hektar an 18 Standorten im Land zur Verfügung“

 

Am 1. September 2022 veröffentlicht ForstBW eine weitere Auswahl an geeigneten Flächen, die für den Bau von Windenergieanlagen im Staatswald bereitgestellt werden. Interessierte Firmen können sich auf die jeweiligen Lose bewerben.

„Nachdem wir im Oktober 2021 und im Februar 2022 bereits zwei Tranchen mit insgesamt etwa 2.800 Hektar Fläche ausgeschrieben hatten, bin ich glücklich darüber, dass wir mit der dritten Tranche noch einmal über 1.000 Hektar Staatswald für den Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg zur Verfügung stellen können“, erklärt Max Reger.

 

„Dem Staatswald kommt beim Windkraftausbau eine herausragende Vorbildrolle zu. Mit den neuen Windkraftstandorte im Staatswald leisten wir in Baden-Württemberg einen wichtigen Beitrag, um die Transformation zu Alternativen von fossilen Energieträgern zu schaffen und die Klimaschutzziele einzuhalten. Denn klar ist, dass wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien schneller vorankommen müssen“, unterstrich Minister Peter Hauk MdL.

 

Das Interesse an den beiden früheren Ausschreibungen war laut dem Vorstandsvorsitzenden von ForstBW sehr groß. „Unser Windkraftteam hat für alle ausgeschriebenen Flächen Angebote von interessierten Projektierern erhalten und führt im Anschluss an die Auswertungen die Vertragsverhandlungen, so dass die Firmen, die zum Zug gekommen sind, zeitnah mit den Untersuchungen vor Ort beginnen und den Genehmigungsprozess vorbereiten können“.

Wie viele Windräder sich schlussendlich auf den einzelnen Flächen drehen werden, könne man nach Angaben von Max Reger allerdings noch nicht endgültig festlegen. „Hier spielen sehr viele Faktoren angefangen vom Natur- und Artenschutz, bis hin zu immissionsrechtlichen Gutachten und den topografischen Besonderheiten vor Ort eine Rolle. Den rechtlichen Rahmen für die Genehmigung von Windkraftanlagen gibt das Bundes-Immissionsschutzgesetz vor. Wir hoffen natürlich, dass es den Projektierern gelingt, die Flächen effizient zu nutzen und möglichst viel Energie auf kleiner Fläche zu produzieren. Als groben Anhaltspunkt kann man davon ausgehen, dass ein Windrad ungefähr 20 bis 40 Hektar an Fläche benötigt.“

 

Im Nachgang zu dieser dritten Tranche soll die Ausschreibung geeigneter Flächen verstetigt werden. Damit werden künftig auch einzelne geeignete Standorte im Staatswald oder kleinere Tranchen ausgeschrieben und nicht mehr zu größeren Tranchen zusammengefasst. „Wir möchten den Prozess in einen kontinuierlichen Ablauf überführen“, so der Forstexperte.

„Auch wenn die jetzt bereitgestellten Flächen natürlich nicht sofort Energie in die Netze einspeisen, tragen wir damit doch ganz entscheidend dazu bei, dass unser Land künftig seine Bürgerinnen und Bürger weitgehen selbst mit Strom und Wärme aus regionalen und klimafreundlichen Quellen versorgen kann. Damit schaffen wir ein Stück Unabhängigkeit von außenpolitischen Einflüssen und bekämpfen gleichzeitig den Klimawandel. Das ist mir auch persönlich ein großes Anliegen“, so Max Reger.

 

Zusatzinformationen:

Die folgenden Flächen sind im Rahmen der dritten Tranche ausgeschrieben:

Gemeinde:

(Potenzial-) Flächengröße ca.:

Aidlingen

90 Hektar

Bad-Saulgau

20 Hektar

Leutkirch

40 Hektar

Höpfingen

390 Hektar

Pfronstetten

410 Hektar

Jettingen

80 Hektar

Giengen und Sontheim an der Brenz

140 Hektar

 

 

Interessierte Firmen können sich unter windkraft(at)forstbw.de auf die Interessentenliste setzen lassen.

Weiterführende Informationen finden Sie hier: ForstBW: Vermarktungsoffensive ForstBW

 

Mehr als 100 Windräder drehen sich bereits

 

Zwischen 2012 und 2022 wurden bereits rund 8.000 Hektar Potentialflächen verpachtet. Zum aktuellen Zeitpunkt drehen sich auf einem Teil dieser Flächen bereits 103 Windenergieanlagen. Somit steht fast jedes 7. Windrad in Baden-Württemberg im Staatswald. Weitere dieser verpachteten Flächen befinden sich in der Planungs- oder Genehmigungsphase. Die Genehmigungsverfahren werden nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) durch die Genehmigungsbehörden bei den Landratsämtern durchgeführt. Diese Verfahren sind sehr aufwändig und benötigen lange Vorlaufzeiten, um entsprechende Untersuchungen der Standorte durchzuführen und somit zur Genehmigungsreife zu kommen.

 

Über ForstBW

 

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) arbeitet seit dem 01.01.2020 als eigenständiges Unternehmen. ForstBW trägt die Verantwortung für die Bewirtschaftung von über 324.000 ha Staatswald - das entspricht einem Viertel der Waldfläche Baden-Württembergs- und ist damit der größte Forstbetrieb des Landes. ForstBW setzt sich zum Ziel ökologisch vorbildlich, sozial ausgewogen und ökonomisch erfolgreich zu arbeiten. Im Sinne des Waldes und der Menschen bildet das Prinzip der Nachhaltigkeit die Grundlage unserer Tätigkeit. Dazu tragen landesweit ca. 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Die naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung des Staatswaldes durch Forst Baden-Württemberg, AöR ist FSC® C120870 und PEFC zertifiziert. Seit dem 01. Oktober 2020 trägt ForstBW zudem das Gemeinwohl Ökonomie Zertifikat.