Forstbetriebsgemeinschaften werden immer wichtiger für die Schadensbewältigung

Sachsenforst setzt auf Austausch und Beratung / Moritzburger Gespräche zum Thema Wiederaufforstung auf Schadflächen

Welche Methoden eignen sich, um auf von Sturm und Borkenkäfer ge-schädigten Flächen die nächsten Baumarten und -generationen zu pflanzen? Welche aktuellen forstpolitischen Entwicklungen beschäfti-gen Waldbesitzende und andere Akteure im Wald? Und welche Rolle können dabei heute und in Zukunft Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) spielen? Diesen und anderen Fragen geht Sachsenforst mit sei-nen Partnern bei den „Moritzburger Gesprächen“ nach, die heute (12. Oktober) in Dorfchemnitz im Osterzgebirge stattfinden. Das jährliche Dialogformat ist Teil der Aktivitäten von Sachsenforst, mit Waldbesit-zenden, forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und anderen Akt-euren in einem intensiven und regelmäßigen Austausch über forstliche Aufgaben zu sein. Einen weiteren Themenschwerpunkt an diesem Tag bildet der Komplex aus Klimawandel, Biodiversität und Rohstoff-produktion in Verbindung mit den daraus hervorgehenden Herausfor-derungen für die Bereitstellung von Forstvermehrungsgut. Zudem wird das Programm durch eine Exkursion abgerundet, die auch den Aus-tausch unter den Anwesenden ermöglicht.

 

Mike Eller, stellvertretender Geschäftsführer von Sachsenforst: „Die enge Zusammenarbeit der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern in Sachsen ist wichtiger denn je. Nur gemeinsam können wir die massi-ven Waldschäden bewältigen. Aber auch die Wiederbewaldung undPflege heranwachsender Wälder sind Herausforderungen, die zusammen deut-lich besser gelingen. Borkenkäfer, Stürme und Waldbrände kennen keine Eigen-tumsgrenzen. Aber es ist eben so, dass unterlassene Gegenmaßnahmen nicht nur Folgen für die eigenen Flächen haben, sondern auch die Nachbarflächen ge-fährden können.“

 

Kleinteiliger Waldbesitz erfordert Zusammenarbeit

 


Waldbesitzende sind deshalb durch das Waldgesetz verpflichtet, ihre Wälder vor Schäden zu bewahren und − soweit notwendig − zu sanieren. Dabei sind Sach-sens Wälder fast zur Hälfte (45 Prozent) in privater Hand. Es gibt im Freistaat rund 85.000 private Waldbesitzende; über die Hälfte davon nennen Waldflächen von unter einem Hektar Fläche ihr Eigen. Ein eigener Forstbetrieb lohnt bei die-sen Größenordnungen nicht, es braucht also Zusammenschlüsse und/oder ex-terne Dienstleistungsunternehmen.

 

Sachsenforst unterstützt die Bildung und Entwicklung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen, die eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der damit ver-bundenen Wälder gewährleisten. Von besonderer Bedeutung sind dabei Forst-betriebsgemeinschaften − privatwirtschaftliche Zusammenschlüsse von Waldbe-sitzenden, die die Bewirtschaftung der eher kleinteiligen Flächen gemeinsam vo-ranbringen wollen. Sie werden vom Freistaat Sachsen auch im Rahmen der Forstförderung gezielt unterstützt.

 

Forstbetriebsgemeinschaften bringen Vorteile

 

In Sachsen sind derzeit 22 Forstbetriebsgemeinschaften mit insgesamt rund 1.650 Mitgliedern und einer zusammengeschlossenen Fläche von etwa 51.300 Hektar aktiv – das entspricht gut einem Fünftel der Privatwaldfläche in Sachsen. Der Zusammenschluss bringt für die Waldbesitzenden viele Vorteile: Zum einen kann teure Forsttechnik auf den der FBG zugehörigen Flächen gemeinsam ge-nutzt werden. Zum anderen können durch die gebündelte Vermarktung des Hol-zes bessere Preise erzielt werden. Waldwege können über Eigentumsgrenzen hinweg leichter gebaut und unterhalten werden als im Alleingang. Die Pflanzen-bestellung beispielsweise für die Wiederaufforstung kann ebenfalls zentral orga-nisiert werden. Zudem gibt es für Mitgliederinnen und Mitglieder einer FBG in der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) spezielle Beitragsangebote.

 

Sachsenforst berät darüber hinaus private Waldbesitzende kostenlos zu allen Fragen der Waldbewirtschaftung, Schadensbewältigung und Wiederbewaldung und unterstützt sie durch fachliche Aus- und Fortbildung. Allein dieses Jahr wur-den bereits über 11.100 Beratungsgespräche durch Sachsenforst in den 73 Re-vieren für den Privat- und Körperschaftswald geführt.

 

Regionale Ansprechpartner zu diesem und anderen Themen finden Waldbesit-zende im Internet auf dem Waldbesitzerportal Sachsen unter www.sachsen-forst.de/waldbesitzer. Eine Übersicht der Forstbetriebsgemeinschaften in Sach-sen liegt dieser Pressemitteilung bei.