Forstamt Seesen: Waldrevier Altes Amt mit neuer Leitung

Förster Björn Kulcke übernimmt das Revier von Jan Fischer

(Seesen) Die Wälder zwischen Harz und Solling pflegt künftig ein neuer Revierförster: Björn Kulcke leitet seit Anfang Mai die Försterei Altes Amt im Niedersächsischen Forstamt Seesen. Er löst seinen Vorgänger Jan Fischer ab, der in die Försterei Kaierde im Forstamt Grünenplan gewechselt ist. Björn Kulcke betreut sowohl Wälder der Niedersächsischen Landesforsten als auch elf Forstgenossenschaften zwischen Bad Gandersheim und Echte.

Forstmann Kulcke war zuletzt im benachbarten Forstamt Riefensbeek tätig. Seine Funktion dort war die Koordination der Pflanzenbeschaffung, die für den Aufbau klimaangepasster Bergmischwälder nötig sind. Seit 2020 arbeitete Kulcke im Harz und Vorland und erlebte den rasanten Umbruch der Wälder hautnah mit. Nun tritt er seine neue Stelle an und berät Waldbesitzer, wie sie ihre Wälder fit machen können für die Zukunft.

 

Wälder der Forstgenossen fit machen für nachfolgende Generationen

 

Björn Kulcke stammt aus Münchehof und wohnt im dortigen Ortsteil von Seesen. Nach einer Ausbildung zum Forstwirt und zwölf Jahren als Berufssoldat studierte er in Göttingen Forstwirtschaft. Seinen Ausbildungsabschnitt als Forstinspektor-Anwärter absolvierte er im Forstamt Riefensbeek. Im Anschluss nahm er dort seine erste Beschäftigung als Förster auf und unterstützte seine Kolleginnen und Kollegen bei vielfältigen Aufgaben.

Forstamtsleiter Henning Geske ist zufrieden über die nahtlose Revierübergabe: „Das Forstamt Seesen freut sich, mit der Wiederbesetzung der Revierleitung die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Forstgenossenschaften sicherstellen zu können“. Geske sieht in der Beratung zur Wiederbewaldung die wesentliche Betreuungsaufgabe in den kommenden Jahren. Die Pflege der jungen Kulturen und die Mischungen unterschiedlicher Baumarten verlange forstliches Knowhow. Waldeigentümer zu überzeugen, im Wald der Zukunft auf klimastabile Baumarten zu setzen, verlange Menschenkenntnis und Verhandlungsgeschick, so Forstamtsleiter Geske. Diese und weitere Fähigkeiten zeichneten Björn Kulcke aus und befähigten ihn für das Revier Altes Amt, fügt der langjährige Amtsleiter hinzu.

 

Mit ökologischer Waldbewirtschaftung Buchensterben und Klimafolgeschäden begrenzen

 

Sorge bereitet den Seesener Forstleuten das aktuelle Buchensterben. Ob im Landeswald oder in den Forstgenossenschaft - überall zeigen besonders alte Buche Schäden in den Kronen und Pilzbefall an Stamm und Ästen. Ursache hierfür ist die anhaltende Trockenheit der vergangenen Jahre, die als Folge des Klimawandels heimische Laubbäume unter Stress setzt. Dem Klimawandel wollen Försterinnen und Förster Mischwälder entgegensetzen. Der Waldumbau von gleichförmigen Nadelwälder in abwechslungsreiche Laub-Mischwälder ist mit Einführung des LÖWE-Programms seit 1991 im Gange. Das ökologische Waldentwicklungsprogramm der Niedersächsischen Landesforsten sieht vor, die Fichten- und Kiefernwälder aus der Nachkriegszeit zu transformieren. „An dieser Generationenaufgabe arbeiten wir schon dreißig Jahre und mindestens genauso lange brauchen wir noch“, beschreibt Björn Kulcke, was sein Job vom ersten Tag bis zum Ende seines Berufslebens von ihm verlangt.