Förster warnen vor dem Buchdrucker

Stets gefürchtet und aktuell der am meisten gesuchte Waldbesucher im Freistaat: Der Große achtzähnige Fichtenborkenkäfer (Ips typographus) in einem Bohrgang unter der Rinde - wegen des typischen Fraßbildes, ähnlich technischer Druckplatten, auch als Buchdrucker bezeichnet. Foto: Andreas Knoll

Erfurt (hs): Der lange Spätwinter 2018 hat bei den ersten, sehr warmen Temperaturen im April zu einem plötzlichen Schwarmflug des Fichtenborkenkäfers im Freistaat geführt - vier Wochen früher als im langjährigen Mittel. ThüringenForst fordert erneut alle Waldbesitzer in den Fichtengebieten auf, spätestens jetzt die Kontrolle auf frischen Käferanflug durchzuführen. „Befallene Fichten müssen umgehend gefunden, gekennzeichnet, unverzüglich aufgearbeitet und zügig aus dem Wald abtransportiert werden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Waldbesitzer sollten insbesondere noch nicht aufgearbeitete Einzel- und Nesterwürfe, von Stürmen aufgerissene Waldränder und letztjährige Käferlöcher nach käfertypischem Bohrmehl absuchen. Der Neubefall muss durch das rechtzeitige Handeln des Waldbesitzers so weit wie möglich eingeschränkt werden. Die Fichte ist die bedeutendste Wirtschaftsbaumart im Freistaat.
Schon die warm-trockene und stürmische Witterung 2017 hatte zu einem markanten Anstieg des durch den Buchdrucker befallenen Holzes geführt. Allein im Juni bis Dezember 2017 überschritt die Käferholzmenge mit 100.500 Festmeter die Vorjahresmenge um + 40 %. Die diesjährigen Winterstürme „Friederike“ und „Irenäus“ haben dem gefährlichsten Forstinsekt Thüringens zusätzlich weit über eine halbe Million Festmeter bruttaugliches Fichtenholz beschert.

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