Fachkundiger Blick in die Baumkronen – die Waldzustandserfassung 2016 hat begonnen

Förster der Landesforst MV bei der Waldzustandserhebung. Foto ©Dr. Ursula Rüping, Landesforst MV, 2016

Jährlich zwischen Mitte Juli und Mitte August streifen Förster der Landesforst MV durch die Wälder Mecklenburg-Vorpommerns. Dabei untersuchen fünfzehn zweiköpfige Teams an insgesamt 105 Aufnahmepunkten den Gesundheitszustand der Wälder. Der Waldzustand wird nach einer bundesweit abgestimmten Strichprobeninventur auf einem permanenten Netz erhoben. Alle 8x8 km im Wald befindet sich ein Aufnahmepunkt. Dort wird an 24 festgelegten Bäumen die Vitalität der Bäume erfasst. Die Bandbreite der Daten, die dabei festgehalten werden, ist groß: von der Belaubung über die Vergilbung von Blättern bis zur Fruchtbildung und Schäden durch Mensch sowie Natur. Wesentlicher Aufnahmeparameter ist dabei die Kronenverlichtung der Bäume. Diese zeigt an, wieviel Prozent der Blätter im Vergleich zu einer vollbelaubten Baumkrone fehlen. Die aufgenommenen Daten fließen nicht nur in den landesweiten Waldzustandsbericht, sondern auch in die bundesweite und darüber in die EU-weite Erhebung ein. Ende des Jahres werden die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2016 vorliegen.

Hintergrund zur Waldzustandserhebung
Der Waldzustand wird in Mecklenburg-Vorpommern seit 1992 jährlich nach einer bundesweit abgestimmten Stichprobeninventur auf einem dauerhaften systematischen Netz erhoben. Die sogenannte Waldzustandserhebung ist das wesentliche Instrument zur Erfassung des Vitalitätszustandes der Wälder. Dabei dient der Kronenzustand als Weiser für den Gesundheitszustand des Waldes.

Die Kronenverlichtung zeigt an, wieviel Prozent der Nadeln bzw. Blätter im Vergleich zu einer vollbenadelten/-belaubten Baumkrone fehlen.

Die Waldzustandserfassung ist im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Baustein des Forstlichen Umweltmonitorings geworden. Gerade die langjährigen Erfassungen ermöglichen eine objektive Beurteilung des Zustands der Wälder. Dieser wird von vielen Faktoren beeinflusst: Wasserangebot und Temperaturen in der Vegetationszeit, biotische Schäden durch Insekten und Pilze, Belastungen von Böden und Luft mit Schadstoffen sowie Folgen des Klimawandels. Durch die regelmäßigen Stichprobenerhebungen können Veränderungen des Gesundheitszustands des Waldes erkannt und Risiken bewertet werden. Die Informationen sind eine wichtige Grundlage für forst- und umweltpolitische Entscheidungen zum Schutz der Wälder.

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