European Forest Institute hat neuen Sitz in Bonn

Gruppe von links nach rechts: Thorsten Mrosek, Land NRW; Marcus Lindner, EFI; Gesche Schifferdecker, Public Relations, EFI; Thomas Haußmann, BMEL; Axel Heider, Unterabteilungsleiter BMEL; Georg Winkel, Leiter EFI Bonn; Reinhard Limbach, Bürgermeister der Stadt Bonn; Matthias Schwoerer, Referatsleiter BMEL. Quelle: BMEL

Am internationalen Tag des Waldes freut sich Bonn über eine weitere internationale Organisation am UNCampus: das European Forest Institute (EFI). Dieses europäische Waldinstitut wird von dort aus internationale Forschung zu allen Fragen des Waldes in Europa koordinieren und europäische Politik beraten. Damit baut Bonn seine Bedeutung als Standort internationaler Nachhaltigkeitspolitik weiter aus. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Ansiedlung für die Bundesregierung unterstützt.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt erklärt dazu: "Ich freue mich, dass das erste internationale Waldinstitut bei uns in Deutschland eröffnet wird. Unsere Maxime heißt schützen und nutzen. Und unsere nachhaltige Forstwirtschaft genießt weltweit hohes Ansehen. Der Wald versorgt uns mit Deutschlands bedeutendstem nachwachsendem Rohstoff Holz und sichert Arbeit und Einkommen in den ländlichen Regionen. Gleichzeitig dient er der Erholung, beherbergt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und dient dem Klimaschutz. Bäume, Waldböden aber auch langlebige Holzprodukte speichern Kohlenstoffdioxid. Damit ist der nachhaltig bewirtschaftete Wald zusammen mit einer verstärkten Verwendung von Holzprodukten für das Erreichen unserer globalen Klimaziele essentiell."

Wälder stehen immer öfter im Fokus internationaler Politik: Sie sind die grünen Lungen der Erde und unabdinglich im Kampf gegen den Klimawandel. Zugleich sind sie Heimat eines Großteils aller Tier- und Pflanzenarten, aber auch Lebensgrundlage vieler Menschen und Lieferant erneuerbarer natürlicher Ressourcen, allen voran von Holz. Diese vielfältige Bedeutung ist nicht immer konfliktfrei: Weltweit gibt es intensive Debatten um die besten Schutz- und Nutzungskonzepte für den Wald. Es gilt, intelligente Konzepte zu entwickeln, wie Wälder auch in Zukunft bewahrt und zugleich nachhaltig genutzt werden können.

Über das EFI
Genau mit diesen Fragen beschäftigt sich das European Forest Institute. EFI ist eine internationale Organisation mit Hauptsitz in Finnland und weiteren Niederlassungen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern. Es wird getragen von 26 europäischen Zeichnerstaaten und hat 116 Mitgliedsorganisationen meist aus dem wissenschaftlichen Bereich. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern forscht EFI zu allen Aspekten von Wäldern. Die Arbeit reicht dabei von den ökologischen Grundlagen bis hin zur wirtschaftlichen Nutzung der Wälder. Zugleich unterstützt es die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis und sorgt dafür, dass politische Entscheidungsträger erleichterten Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen bekommen.
In Bonn wird es dabei schwerpunktmäßig um die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gehen. Das bedeutet, dass Wälder Herausforderungen wie dem Klimawandel und anderen Stressfaktoren widerstehen und zugleich vielfältigen Nutzen für die Menschen erbringen können. Grundsätzlich ist bekannt, dass dies am besten mit vielfältigen und stabilen Wäldern funktioniert. Doch für die Forstwirtschaft Europas stellen sich viele Detailfragen. Zum Beispiel, wie sich die wirtschaftliche Nutzung des Waldes künftig am besten mit dem Schutz der Vielfalt von Tieren und Pflanzen verbinden lassen kann. Das Waldinstitut unterstützt von Bonn aus ein vor kurzem gegründetes EU-weites Netzwerk namens "Integrate", das der Förderung des Erfahrungsaustauschs und der Forschung speziell auf dem Gebiet des Waldnaturschutzes dient.

Die Ansiedlung von EFI in Bonn wird auch vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.