„Embassy of Trees“ – Für mehr Wald in der Stadt

Foto: Ellen Bornkessel

70 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen leben in den Städten. Vor allem in Stadtregionen und Ballungsgebieten werden Wälder als Erholungsräumegeschätzt. Umso wichtiger ist es, dass die Natur in der Stadt mehr Raum bekommt.
 
Aus diesem Grund hat die Künstlerin Ellen Bornkessel die „Embassy of Trees“ ins Leben gerufen. Bornkessel versteht sich als Botschafterin der Bäume und wirbt für mehr Wald in der Stadt. Mit Hilfe von Fotoinstallationen und Performance-Aktionen macht sie auf den Wert der Wälder in Zeiten von Klimawandel und Umweltzerstörung aufmerksam.
„Der Wald ist nicht nur unsere gru?ne Lunge. Bäume beruhigen unsere Seelen, sie sind ein lebendiger Organismus. Die ‚Embassy of Trees‘ appelliert an uns Menschen, sich für Klima- und Naturschutz einzusetzen, der Natur mehr Raum in unserer Stadt zu geben und jetzt mehr Ba?ume zu pflanzen. Die Wildheit, Kraft und Schönheit der Natur, die mit diesem Projekt wieder Einzug in die Stadt hält, ist auch ein Plädoyer für mehr Lebendigkeit, Vielfalt und Schönheit in unserem Leben“, erklärt Ellen Bornkessel.
 
Zum Start des Projekts wurden im Februar auf LKW-Plane gedruckte Baumfotografien auf Bauzäunen vor dem Kölner Dom aufgestellt. Die riesigen Baumfotografien sollen demnächst in verschiedenen Städten an Hausfassaden und Baugerüsten zu sehen sein. Vom 13. bis 27. Mai werden sie außerdem in der Michael Horbach Stiftung in Köln ausgestellt.
 
Wald und Holz NRW unterstützt das Projekt, um gerade auch im urbanen Raum, zum Nachdenken über die komplexe Bedeutung von Wald anzuregen.„In NRW sind mit den Industriewäldern wieder neue Wälder an Stellen entstanden, an denen seit Jahrzehnten nichts gewachsen ist. Es gibt viele Möglichkeiten, Wald in der Stadtplanung zu nutzen. Natur und Industrie müssen sich nicht ausschließen“, betont Burkhard van Gember, Leiter der Schwerpunktaufgabe „Urbane Wälder“ bei Wald und Holz NRW.
Im Rahmen der „Embassy of Trees“ hat Wald und Holz NRW am 12. April 2018 zusammen mit dem beliebten Baummann auf der Kölner Domplatte Buchen-Setzlinge an Passantinnen und Passanten verteilt. Denn die Buche ist der wichtigste Laubbaum in unseren Wäldern. An der anschließenden Diskussion im Domforum unter der Leitung von Domradio-Moderatorin Uta Vorbrodt beteiligten sich Ellen Bornkessel, Burkhard van Gember, Leiter der beim Regionalforstamt Ruhrgebiet angesiedelten Schwerpunktaufgabe Urbane Wälder bei Wald und Holz NRW sowie Prof. Dr. Anna Mikecz, Sprecherin des NABU NRW für Ökotoxikologie. Am Ende waren sich alle einig, dass Wälder in Stadtgebieten unverzichtbare Erholungsräume sind, die wertgeschätzt und entsprechend gepflegt werden müssen.
 
Diese können jedoch nicht einfach sich selbst überlassen werden sondern müssen gepflegt werden. „Gerade ein Wald, der intensiv als Freizeitraum genutzt wird, muss gepflegt werden. Und das heißt auch, dass immer wieder Bäume gefällt werden, um anderen Bäumen und der Verjüngung Platz zu machen. Leider schreitet die Naturentfremdung immer weiter fort und viele Menschen verwechseln Waldpflege mit Waldzerstörung. Dabei ist die Waldpflege notwendig, damit der Wald stabiler werden kann“, erklärt Uwe Schölmerich, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft.

www.wald-und-holz.nrw.de