Die Neuerfindung des Holznagels

Während das thüringische Laubholzsägewerk Pollmeier mit seiner „Baubuche“ derzeit die Märkte für Konstruktionsholz revolutioniert, zieht die österreichische Firma Beck Befestigungstechnik nach. Mit einem Nagel aus hochverdichtetem, einheimischen Buchenholz will diese dem Markt für ökologischen Holzbau ein neues Produkt anbieten. Beiden Produktinnovationen liegt der Rohstoff Buchenholz zugrunde. Buchenholz bietet, im Gegensatz zu anderen Holzarten, gleich mehrere wichtige technologische Eigenschaften, wie etwa Härte, Elastizität, geringes Gewicht und Langlebigkeit. Diese machen es möglich, Buchenstifte wie Stahlnägel per Druckluft sekundenschnell zu verarbeiten. Beim Einschießen, z. B. in zwei Holzbalken, erwärmen sich Holznagel und Holzuntergrund derart, dass sich das Lignin verschweißt. Die erreichte Festigkeit übertrifft die einer herkömmlichen Stahlnagelverbindung um das Doppelte. Neben dem Festigkeitsvorteil lässt sich eine derartige Verbindung problemlos mit Holzwerkzeugen wie etwa Hobel oder Säge bearbeiten. Auch die unschönen, von Stahlnägeln verursachten, Holzverfärbungen entfallen.

Die Thüringer Landesforstanstalt nimmt diese jüngsten Innovationsentwicklungen zum Anlass, vor zusätzlichen Waldflächenstilllegungen, insbesondere auf Kosten der Buche, zu warnen. „Die deutsche und europäische Holzwirtschaft ist ein steter Innovationstreiber. Unter den Laubhölzern spielt die Buche dabei eine entscheidende Rolle. Es ist grotesk, durch zusätzliche Waldflächenstilllegungen im Freistaat geradezu destruktive Signale an das Wirtschafts- und Innovationscluster Forst & Holz  zu senden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

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