Deutscher Forstwirtschaftsrat begrüßt Berufung von Prof. Schraml in Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung

Auf Initiative des Deutschen Forstwirtschaftsrates e.V. [DFWR] wurde Prof. Dr. Ulrich Schraml, Leiter der Abteilung Wald und Gesellschaft der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg [FVA], in den Rat für Nachhaltige Entwicklung [RNE] berufen. Die Berufung für die dreijährige Amtsperiode erfolgte zum 1. November 2016 durch Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung berät die Bundesregierung seit 2001 bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und soll Projekte zur Umsetzung dieser Strategie vorschlagen.[1] Außerdem trägt der Rat das Thema „Nachhaltigkeit“ in Gesellschaft und Öffentlichkeit hinein. Damit gibt der Rat „wichtige Impulse für die Politik und leistet unverzichtbare Beiträge, um das gesellschaftliche Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu stärken“, unterstrich Angela Merkel die Bedeutung des Rates.[2] Da die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten vor unglaublichen Herausforderungen, wie z.B. einem stetigen Bevölkerungswachstum und einem unbändigen „Rohstoffhunger“ steht, müssen Wald und Forst als Teil der Lösungsstrategie gesehen werden. Nur durch eine nachhaltige Nutzung der natürlichen (Wald-)Ressourcen und der Anerkennung der Klimaschutzleistungen von Wald sowie des geernteten Holzes (Produktspeicher, Substitutionsleistungen) lassen sich die ambitionierten Klimaschutzziele umsetzen.

Prof. Dr. Ulrich Schraml lehrt an der Albert-Ludwigs-Universität Forst- und Umweltpolitik. Das Themenspektrum seiner Arbeitsgruppe befasst sich schwerpunktmäßig mit Fragestellungen zur Nachhaltigkeit, Bioökonomie und wie Wälder sich nutzen und schützen lassen. Dazu zählen etwa die Forstwirtschaft im Privatwald, die Erholung im Wald, die Bedeutung des Waldes für das städtische Umfeld, der gesellschaftliche Umgang mit Wildtieren sowie die Einrichtung und das Management von Schutzgebieten. Dabei geht es Prof. Schraml vor allem darum, dass die Forschungsergebnisse für die mit dem Waldmanagement befassten Betriebe, Verwaltungen oder Verbände praktisch anwendbar sind. „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten sich aktiv in politischen Prozessen engagieren. Die Berufung in den Rat für Nachhaltige Entwicklung eröffnet mir die Möglichkeit, mein forstwissenschaftliches Wissen verstärkt in die Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen, um wirkungsvolle Konzepte für eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wald zu entwickeln“, sagt Schraml.[3]

Seit Dezember 2014 leitet Prof. Schraml die Abteilung Wald und Gesellschaft an der FVA Baden-Württemberg. Als Vorsitzender von PEFC Deutschland setzte sich Prof. Schraml bis 2015 auch für eine nachhaltige Bewirtschaftung zertifizierter Wälder ein. Zukünftig wird er auch im Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik sitzen, der das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung berät und bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder unterstütz.

„Ich freue mich außerordentlich, dass es uns gelungen ist Prof. Schraml als ausgewiesenen Experten und in der Branche hoch angesehenen Wissenschaftler für die anstehenden Herausforderungen zu gewinnen und wünsche ihm für die anstehenden Herausforderungen alles Gute!“ so Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, anlässlich der Ernennung von Prof. Schraml. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat wünscht Prof. Schraml für seine Arbeit viel Erfolg!

Zum Hintergrund:
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) gibt der Forstwirtschaft eine Stimme. Er ist die repräsentative Vertretung aller mit der Forstwirtschaft und dem Wald befassten Akteure in der Bundesrepublik Deutschland und setzt sich für die Interessen und Belange einer nachhaltigen Forstwirtschaft ein. Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet für den DFWR, dass Pflege und Bewirtschaftung der Wälder im Interesse ihres gesunden, stabilen und leistungsfähigen Zustandes, ihrer Multifunktionalität durch Nutzung, Schutz und Erholung und im Interesse der Landeskultur und des Umweltschutzes erfolgen – in der Gegenwart und in der Zukunft. Dies ist die Basis für rund 2 Millionen Waldbesitzer in Deutschland, die eine Waldfläche von 11,4 Millionen Hektar – das sind rund 32 % des Bundesgebietes – bewirtschaften.

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