Der „Indian Summer“ ist der Frühling des Winters

Auch wenn der trocken-heiße Sommer 2018 den Wäldern erheblich zugesetzt hat: Der Wald zeigt sich jetzt an vielen Stellen, wie hier im Forstamt Finsterbergen, als Malkasten der Natur. Foto: Dr. Horst Sproßmann

Mit der Herbstverfärbung der Wälder beginnt für manche Naturfreunde die schönste Jahreszeit. Zumindest ist der Wald so bunt wie sonst nie im Jahr. Förster empfehlen jetzt das „Waldbaden“

Erfurt (hs): Die ersten Frostnächte haben die heimischen Wälder hinter sich. Jetzt beginnt zügig die Herbstfärbung des Blätterkleides. Dem Waldwanderer und Naturfreund offenbaren sich Buchen, Eichen, Eschen, Ahorne und Linden mit herrlichen Blattfärbungen von Grün, Gelb, Orange, Rot und Braun, oft verbunden mit einem immer wieder strahlend blauen Himmel. Diese jahreszeitliche Phase, die mit dem Blattfall allzu schnell ihr Ende findet, wird im angloamerikanischen Sprachraum als „Indian Summer“ bezeichnet. Oder wie der französische Künstler Henri de Toulouse-Lautrec treffend formulierte: Der Herbst ist der Frühling des Winters. Auf über 11.300 km Waldwegen kann dieses Naturschauspiel die nächsten Wochen in den heimischen Wäldern genossen werden.

„Derzeit lohnt es sich besonders, den Waldspaziergang auszudehnen: Das bewusste Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken ermöglicht ein „Bad im Wald“, dass jeder Naturfreund jetzt genießen sollte“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Aber nicht nur das Seelenheil lässt sich auf diese Weise vorzüglich pflegen, die herbstliche Waldluft bietet auch ein hervorragendes Bioklima, da staubfrei, kaum belastet mit Allergie auslösenden Pollen und die ätherischen Öle der Fichten und Kiefern stimulieren sogar das Immunsystem.

Berücksichtigen sollten Waldwanderer allerdings Hiebsmaßnahmen zur Beseitigung der umfangreichen Dürre- und Borkenkäferschäden, insbesondere in den Fichtengebieten Süd- und Ostthüringens. Das extreme Trocken- und Hitzejahr 2018 hat den heimischen Wäldern erheblich zugesetzt.

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