Blühprognose für Waldbäume: Frühe Blüte, später Frost

Auf der Saatgutplantage in Alverskirchen zeigten sich die Vogelkirschen im Frühjahr 2024 in voller Blüte. Quelle: Dr. Marius Zimmermann, Wald und Holz NRW

Die Blühsaison der Waldbäume verläuft in diesem Jahr mit deutlichen regionalen Unterschieden. Die von Wald und Holz NRW jährlich durchgeführte landesweite Blühprognose für Waldbäume zeigt dementsprechend ein insgesamt durchwachsenes Bild.

 

Laubbäume: Einige Arten mit kräftiger Blüte

 

Die Blühprognose dient Forstleuten und Baumschulen zur Vorbereitung der Saatguternte im Herbst. Eine kräftige Blüte lässt auf zahlreiche Samen zur Wiederbewaldung hoffen. In diesem Jahr fallen bei den Laubbaumarten Bergahorn und Roterle besonders positiv auf. Beide Baumarten hatten eine sehr gute Blüte, die in den Mittelgebirgsregionen noch kräftiger aussah als im Tiefland. Auch bei der Rotbuche beobachteten die Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW ein gutes Blühgeschehen, vereinzelt am Niederrhein sogar eine sehr gute Blüte. Das lässt vielversprechende erste Ernteprognosen zu.

 

Die beiden heimischen Eichenarten, Trauben- und Stieleiche, sowie die Roteiche haben aktuell landesweit gute Fruchtansätze. Die Vogelkirschenblüte war vor allem im Münsterland, in Ostwestfalen-Lippe und in einigen Bereichen des Niederrheins stark ausgeprägt zu sehen. Exponierte Wildobst-Gehölze und frostempfindliche Arten haben infolge der regionalen Spätfrostereignisse leider geringe und überwiegend geschädigte Fruchtansätze.

 

Mäßige Blüte bei einigen Nadelbaumarten

 

Die Nadelbaumarten haben insgesamt nur mäßig geblüht. Eine gute Blüte konnten die Forstleute von Wald und Holz NRW vor allem bei der Kiefer und stellenweise der Fichte feststellen. Die Europäische Lärche blühte im Ruhrgebiet und Ostwestfalen-Lippe in den höheren Lagen gut, im Tiefland allerdings nur mäßig. Die Douglasie hat im Bergischen Land und in Teilen von Ostwestfalen-Lippe mäßig bis gut geblüht.

 

Der milde Winter und das außergewöhnlich warme Wetter im Frühjahr haben dazu geführt, dass die Waldbäume dieses Jahr bereits früh zu blühen begonnen haben. Am 17. März, und damit noch vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn, konnte man in Bonn bereits die erste Apfelblüte beobachten – ein deutliches Zeichen der vorgezogenen Blühperiode. Diese frühe Blütenentwicklung infolge des warmen Wetters wurde jedoch durch einen späteren Frost ausgebremst, der in einigen Regionen erheblichen Schaden anrichtete und viele Blüten zerstörte.

 

Im Vergleich zum Vorjahr stimmt vor allem die gute Blüte der heimischen Eichenarten zuversichtlich. Hier bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die zukünftige Witterung und der Schädlingsbefall durch Frostspanner- und Eichenwickler-Raupen auf die Fruchtentwicklung auswirken.