Blühendes Glück - ran an die Barbarazweige!

Kirschblüte Foto: Hermann B._pixelio.de

Zwischen Tannengrün und kahlen Ästen sind frische Blüten im Winter eine Augenweide. Wer rechtzeitig am 4. Dezember zum Barbaratag Zweige von Frühjahrsblühern in sein Zimmer holt, wird sich pünktlich zu Weihnachten daran erfreuen.

Diese alte, fast vergessene Weihnachtstradition muss jedoch richtig geplant werden, damit das  Blütenwunder genau zu den Weihnachtstagen stattfindet. Denn wer es schafft, dass die Blüten an den Weihnachtstagen aufgehen, wird im nächsten Jahr eine „große Portion Glück“ haben.
Der entscheidende Tag ist der 4. Dezember, der nach katholischem Brauch der Hl. Barbara gewidmet ist. Traditionell schneidet man Frühblüher wie Kirsche, Apfel, Flieder oder Haselnuss. Beliebt sind in letzter Zeit auch die Birke, Schlehe, Weide und Ginster.
Am besten gelingt es mit Kirschen oder Zierkirschen. Hält man sich an einige Tipps, kann man sich seines Glückes für das nächste Jahr recht sicher sein. Bei der Auswahl der Zweige sollten  Triebe mit rundlichen Knospen verwendet werden, aus denen mit größerer Sicherheit die Blüten sprießen. Aus schlanken treiben eher Blätter.
Voraussetzung für ein Austreiben sind Frostperioden. In milden Jahren muss man deshalb die Zweige für zwei Tage in die Tiefkühltruhe legen. Danach werden sie schräg angeschnitten, kräftigere mit einem Hammer weichgeklopft und in lauwarmes Wasser gestellt. Anschließend ist ein kühles bis mäßig warmes Zimmer zunächst der ideale Platz. Jetzt gilt es zu warten und die Zweige zu pflegen. Besprüht man die Zweige täglich, werden die Blüten noch schöner. Auch das Wasser sollte regelmäßig gewechselt werden und die Vase gereinigt werden. Werden die Knospen größer, können die Zweige in ein wärmeres Zimmer gestellt werden.

Adventskranz, Adventskalender, Plätzchen backen und das Singen von Adventsliedern sind weitere Traditionen, die für viele die Vorweihnachtszeit besonders schön machen. Die Tradition, Barbarazweige aufzustellen, sollte nach Meinung der SDW auch wieder dazugehören. Dabei weist die SDW daraufhin, dass jeder nur maximal einen Strauß Zweige mit nach Hause nehmen darf. Obstbäume tragen in unseren Wäldern wesentlich zur Artenvielfalt bei und sind Nahrung und Lebensraum vieler Tierarten.

Hintergrund:
Barbara von Nikomedia war um 300 n. Chr. zum Christentum übergetreten. Dafür wurde sie von ihrem Vater ins Gefängnis geworfen. Dabei verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid, den sie mit Wasser aus ihrer Trinkschale versorgte. Am Tag ihrer Hinrichtung erblühte der Kirschzweig. Der Vater wurde später vom Blitz erschlagen.  

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