Bayern: 800 000 Bäume für den Klimawandel

Immer mehr Waldbesitzer und Kommunen in Bayern rüsten ihre Wälder für den Klimawandel. Wie Forstminister Helmut Brunner bei Ergolding mitteilte, hat die vor zwei Jahren gestartete „Initiative Zukunftswald Bayern“ dem Umbau labiler Nadelwälder in klimatolerante Mischwälder neuen Schwung verliehen. Allein in den bislang ausgewiesenen rund 60 Projektgebieten haben seither 1 300 Waldbesitzer mehr als 800 000 Bäume gepflanzt sowie Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen durchgeführt. So wurden 2 000 Hektar Wald klimatauglich gemacht. Dazu hatten die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten – oft gemeinsam mit lokalen Interessengruppen – örtliche Projekte initiiert: Die Palette reicht von Praxistagen und Lehrfahrten für Waldbesitzer über den Bau von Forstwegen bis hin zu maßgeschneiderten Waldumbauplänen. 1,7 Millionen Euro hat der Freistaat dafür bislang bereitgestellt. Laut Brunner sollen jetzt landesweit zahlreiche neue Projektgebiete ausgewiesen werden, um den Aufbau stabiler und widerstandfähiger Wälder weiter zu beschleunigen. Das sei notwendig, weil die im Privatwald oft geringen Besitzgrößen von durchschnittlich zwei Hektar ein zügiges Vorankommen erschweren. 

Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel ist dem Minister zufolge eine der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft. Denn der von Experten erwartete deutliche Temperaturanstieg in den nächsten Jahrzehnten werde gerade in den warm-trockenen Regionen sowie im Alpenraum zu einer gravierenden Änderung der Wachstumsbedingungen für die Bäume führen. Insgesamt 260 000 Hektar Wald in Bayern müssen deshalb laut Brunner bis 2040 mit klimatoleranten Baumarten wie Tanne, Buche und anderen Laubbäumen angereichert werden. Nur so seien die Leistungen der Wälder für Rohstoffversorgung, Naturschutz und Erholung dauerhaft zu erhalten. Auf 55 000 Hektar ist das seit 2008 bereits gelungen, 100 000 Hektar hat der Minister als Ziel für 2020 ausgegeben.

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