Ausbildung zu zertifizierten Waldpädagogen in Sachsen geht in die nächste Runde

Kinder lassen sich durch unsere waldpädagogische Arbeit für die Natur begeistern. Foto: Dirk Synatzschke, Staatsbetrieb Sachsenforst

Am 8. September 2016 werden 23 zukünftige Waldexperten ihre Ausbildung zum staatlich zertifizierten Waldpädagogen beginnen. Sachsenforst und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt bieten dieses einjährige Fortbildungsangebot gemeinsam an. Der Freistaat Sachsen engagiert sich mit dem Angebot im Rahmen des UNESCO – Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. 77 zertifizierte Waldpädagogen wurden seit 2011 in Sachsen ausgebildet, der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in diesem Bereich bleibt weiterhin hoch.

„Nur wenn wir schon früh damit beginnen, Zusammenhänge zu vermitteln und den Wert des eigenen Engagements hervorzuheben, finden nachhaltiges Denken und Handeln einen Weg in alle Bereiche unserer Gesellschaft“, betont Dietmar Kammerschen, Stiftungsdirektor Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt. Besonders gut gelingt dies über die Arbeit mit Kindern in der Waldpädagogik. Die Menschen, die mit hohem Fachwissen und pädagogischem Feingefühl die Verknüpfungen des Menschen mit seiner Umwelt vermitteln sollen, tun dies als zertifizierte Waldpädagogen auf Basis bundeseinheitlicher Standards.

Der im September beginnende Kurs ist bereits der sechste in Sachsen. Die Teilnahme an der einjährigen Weiterbildung, die in mehrere thematische Blöcke (insgesamt 20 Fortbildungstage) und ein Praktikum untergliedert ist, steht Interessenten aller Berufsgruppen offen. Voraussetzung ist ein erfolgreicher Ausbildungs- oder Studienabschluss. Von der Sozialpädagogin über den Forstingenieur bis zur Bankkauffrau sind viele Berufsgruppen unter den 23 neuen Teilnehmern vertreten. Viele der Absolventen arbeiten im Anschluss als freiberufliche Wald- und Umweltpädagogen, andere widmen sich der Umweltbildung in der sächsischen Forstverwaltung. Partner der Waldpädagogen sind häufig Schulen, gemeinnützige Vereine oder Kindertagesstätten mit „Waldgruppen“. Damit die Waldpädagogen immer auf dem neusten Stand bleiben, bietet die Sächsische Landestiftung Natur und Umwelt regelmäßig Fortbildungen zu unterschiedlichen Themen an.

Teresa Brose hat die Fortbildung bereits 2015 absolviert. Für die praktische Prüfung – das Thema „Früchte des Waldes“ wurde ausgelost – hatte sie acht Wochen Vorbereitungszeit. „Es war schon anspruchsvoll, neben den Prüfern auch die Gruppe und ihre Betreuer zu begeistern und zu motivieren, gleichzeitig aber auch fachlich etwas zu vermitteln“, so die studierte Forstwissenschaftlerin über ihre erfolgreiche Abschlussprüfung. Der Eisbrecher damals waren selbstgebackene Muffins aus den Früchten der Esskastanie. Heute zeigt sie Kindergruppen und deren Betreuern regelmäßig, welche Bäume im sächsischen Wald wachsen und wie man sie nutzt, wie viele Kleintiere sich im Boden tummeln oder was ein Buchdrucker so im Fichtenwald treibt.

Weitere Informationen zur Waldpädagogik und Umweltbildung erhalten Sie unter http://www.smul.sachsen.de/sbs/3316.htm sowie http://www.lanu.de/. Interessantes zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erfahren Sie unter http://www.bne-portal.de/de.