65. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates in Potsdam

Die Festveranstaltung (Foto: DFWR)

 „Unsere Forstbetriebe bewirtschaften Waldflächen und benötigen für ihre Leistungen ein angemessenes Entgelt – das gilt nicht nur für die Produktion von Holz, sondern auch für die Produktion von Naturschutz- oder Erholungsleistungen“, so Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, im Rahmen seiner Begrüßungsrede anlässlich der 65. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) in Potsdam.

Zur Jahrestagung des DFWR, dem Dachverband der Forstwirtschaft in Deutschland, kommen traditionell im Frühjahr die Vertreter aller forstlichen Organisationen zusammen. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung war der brandenburgische Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke. In seiner Begrüßungsrede dankte DFWR-Präsident Schirmbeck dem Land Brandenburg, vertreten durch das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, für seine Unterstützung bei der Ausrichtung der Jahrestagung.

Unter dem Motto „Vielfältige Leistungen – nachhaltig Werte schaffen“ diskutierten die Teilnehmer der Tagung unter anderem über Fragen, wie Klein- und Kleinstwaldbesitzer in die Lage versetzt werden, tatsächlich zu wirtschaften und nachhaltig Leistungen zu erbringen, wie forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse wirkungsvoll gestärkt werden können und welche Rolle der Staat dabei übernehmen kann. Ein weiterer Themenblock beschäftigte sich mit den Möglichkeiten eines angemessenen finanziellen Ausgleichs für Naturschutzleistungen im Wald.

Der brandenburgische Forstminister Jörg Vogelsänger hieß auch im Namen von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke die etwa 150 Teilnehmer aus der Forst- und Holzbranche im Waldland Brandenburg herzlich willkommen. In seiner Festrede betonte Bundesforstminister Christian Schmidt die Rolle des Waldes insbesondere als nachhaltiger Lieferant des wertvollen Rohstoffs Holz. „Man muss dem Rohstoff Holz auch die Möglichkeit geben nachzuwachsen“, betonte Schmidt: „Nachwachsende Rohstoffe kommen nicht aus Totholz“. Karl Falkenberg, Generaldirektor Umwelt bei der Europäischen Kommission, wies darauf hin, dass Europa zwar keine eigenständige Forstpolitik aufweise, dafür aber über eine Forststrategie verfüge, die alle wichtigen Aspekte zum Wald und seiner nachhaltigen und multifunktionalen Bewirtschaftung zusammenfasse.

Die vielfältigen Ansprüche an den Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung könnten nach Ansicht von DFWR-Präsident Schirmbeck von der Forstwirtschaft im Rahmen ihres ebenso vielfältigen Leistungsspektrums erfüllt werden; dies sei Ausdruck ihrer besonderen Multifunktionalität. „Aber dieses Leistungsspektrum kann es dauerhaft nicht zum Nulltarif geben. Wir müssen es angemessen in Wert setzen und mit den Nachfragern faire Entgeltmodelle aushandeln – nur so funktioniert in unserem Wirtschaftssystem ein erfolgreicher Leistungsaustausch“, so Schirmbeck abschließend.

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