64. Jahrestagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates in Würzburg

„Mit unserer 300-jährigen Tradition nachhaltiger Forstwirtschaft im Rücken gilt es, den Blick nach vorne zu richten, um den Anforderungen der Zukunft gut ausgerüstet zu begegnen“, ermunterte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), die Teilnehmer der 64. Jahrestagung des DFWR in Würzburg in seiner Begrüßungsrede.

Zur Jahrestagung des DFWR, dem Dachverband der Forstwirtschaft in Deutschland, kommen traditionell im Frühjahr die Vertreter aller forstlichen Organisationen zusammen. Unter dem Motto „Vielfalt im Wandel“ diskutierten die Teilnehmer der Tagung bereits am Vormittag über die stattfindenden Veränderungen im Bereich gesellschaftlicher Ansprüche und forstlicher Organisationen. Wie steht es vor diesem Hintergrund mit der Kampagnenfähigkeit der Forstwirtschaft und welche Rolle spielen zukünftig die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse in Deutschland? So lauteten einige der Fragen, die in den Diskussionsrunden angeregt erörtert wurden.

„Die vielfältigen Leistungen einer nachhaltigen Forstwirtschaft sind eine tragende Säule des durch den ländlichen Raum geprägten Freistaates Bayern. Eine Schwächung der Leistungsfähigkeit der Forstwirtschaft bedeutet daher auch immer eine Schwächung des ländlichen Raums“, stellte der bayerische Forstminister Helmut Brunner, MdL, im Rahmen der Festveranstaltung einleitend fest. Die Bedeutung dieser Aussage für das gesamte Bundesgebiet unterstrich Peter Bleser, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, in seinem anschließenden Festvortrag. Eine nachhaltige und multifunktionale Forstwirtschaft, wie sie über alle Waldbesitzarten hinweg auf einem Drittel der Fläche des gesamten Bundesgebietes umgesetzt werde, habe eine vielfältige und nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche Bedeutung. „Die Forstwirtschaft, wie wir sie hier vor Augen haben, hat durchaus Modellcharakter für die Entwicklung von Strategien und Leitbildern auf europäischer und internationaler Ebene“, so Bleser. Mit der Waldstrategie 2020 habe die Bundesregierung eine klare Linie für das Cluster Forst und Holz entworfen. Einseitigen Forderungen nach einer pauschalen Stilllegung im Wald erteilte Bleser eine klare Absage. „5% Stilllegung bedeutet Verzicht auf 5 Mio. cbm Holz pro Jahr. Wenn man umweltpolitische Ziele wie effiziente Ressourcennutzung, erneuerbare Energien und CO2-Minderung ernst nimmt, dann ist Naturschutz nicht an pauschalen Zahlen festzumachen“, mahnte Bleser.

Vor dem Hintergrund der vielfältigen politischen Interessen am Wald sei es nach Ansicht von DFWR-Präsident Schirmbeck wichtig, dass die organisierte Forstwirtschaft in Deutschland ihre Kräfte bündelt und vereint zum Ausdruck bringt. „Nur mit einer gemeinsamen starken Stimme oder einem sauber aufeinander abgestimmten Kanon erreichen wir ein angemessenes Gehör in der Gesellschaft“, so Schirmbeck abschließend.

www.dfwr.de