250. Geburtstag von Georg Ludwig Hartig

Aus Anlass des 250. Geburtstages Georg Ludwig Hartigs fand am 2. September, in seiner Geburtsstadt Gladenbach, eine Festveranstaltung mit 250 Gästen statt. Hartig gilt als der bedeutendste „forstliche Klassiker“ und als einer der Begründer des Gedankens der forstlichen Nachhaltigkeit. Durch seinen unermüdlichen Einsatz machte er Nachhaltigkeit zum Leitprinzip der Forstwirtschaft. „Sein Einfluss auf eine geregelte, langfristige Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland und der Welt ist nicht zu unterschätzen.“, betonte Carsten Wilke, Vorstandsvorsitzender der Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung. 

Die Festredner Dr. Joachim Hamberger von der Bayrischen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und Prof. Dr. Norbert Weber von der TU Dresden referierten über die Bedeutung Hartigs für die Entwicklung eines forstlichen Berufsbildes und die Nutzung von Holz als wichtigster nachwachsender Rohstoff im gesamtgesellschaftlichen Kontext.

Im Rahmen der Feier wurde Herrn Prof. Dr. Rödig der mit 5.000 € dotierte Georg-Ludwig-Hartig-Preis verliehen. Herr Rödig hat sich in seinem Berufsleben in vielfältiger Weise um den Wald und die multifunktionale, nachhaltige Forstwirtschaft in Hessen verdient gemacht. Seine Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge im Ökosystem Wald zu erkennen, aus ihnen Schlussfolgerungen zu ziehen und diese einer größeren Öffentlichkeit näherzubringen machte neben der wirkungsvollen, umfassenden Arbeit in zahlreichen Bereichen und Funktionen seine Würdigung aus.

Gleichzeitig mit der Veranstaltung wurde eine Ausstellung über Georg Ludwig Hartig eröffnet, welche die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gladenbach über sein Leben und Wirken informiert. Am Nachmittag rundete eine Exkursion in der Umgebung von Gladenbach zu forsthistorisch interessanten Stätten die Veranstaltung ab.

Hintergrund:

Die Georg-Ludwig-Hartig-Stiftung ist eine landeseigene Stiftung. Sie vergibt den Preis alle zwei Jahre und fördert die Stiftung „Arbeiten forstlicher Nachwuchskräfte“, die im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens tätig sind. Um das literarische Werk Hartigs eine breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sammelt und veröffentlicht die Stiftung außerdem die Bücher Hartigs.

Georg Ludwig Hartig wurde 1764 im hessischen Gladenbach geboren. Er wirkte als Oberförster in Hungen, war Landforstmeister im damals nassauischen Dillenburg, Oberforstrat in der württembergischen Forstverwaltung und ab 1811 Leiter der preußischen Forstverwaltung. 1821 richtete er an der Universität in Berlin einen Lehrstuhl für Forstwirtschaft ein, aus dem wenige Jahre später die Forstliche Hochschule Eberswalde wurde. Nach dem Tod Hartigs 1837 wurde sein Grab auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin vom Senat der Stadt als Ehrengrab gewidmet.