Artenreiche Mischwälder für den Klimaschutz

Am heutigen Internationalen Tag des Waldes weist der Hessische Waldbesitzerverband auf die große Bedeutung intakter und stabiler Wälder für alle Bereiche des Lebens hin. Wälder bieten Lebensraum für eine große Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, sorgen für sauberes Wasser, die Reinhaltung der Luft, sind Kohlenstoffspeicher und -senke, Erholungsraum für die Bevölkerung und ein prägendes Element unserer Kulturlandschaft. Für viele Tausend Waldeigentümer, Förster und Waldarbeiter ist der Wald Ar-beitsplatz, Erwerbsgrundlage und Lebensinhalt. Sie produzieren dort Jahr für Jahr Millionen Kubikmeter wertvolles Holz, das in nahezu allen Lebensbereichen Verwendung findet. Sie versorgen die holzverarbeitende Industrie mit einem wertvollen und umweltfreundlichen Rohstoff und sichern dort Hunderttausenden Menschen den Arbeitsplatz. Ohne intakte Wälder ist Klimaschutz undenkbar.
Die Wälder leiden zugleich unter den Folgen des Klimawandels. Die Witterungsextreme des Jahres 2018 zeigen, wie verletzlich das Ökosystem Wald ist. Das Jahr 2018 hat Schäden durch Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall in bislang ungekanntem Ausmaß in den Wäldern hinterlassen. Es ist die Aufgabe der Waldeigentümer, Förster und Waldarbeiter, Schäden am Wald aufzuarbeiten, junge und gemischte Wälder aus klimatoleranten Baumarten anzulegen und aufzuziehen.
Waldbesitzerverband unterstützen Hessische Schalenwildrichtlinie
Eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau artenreicher Mischwälder sind an die Lebensraumverhältnisse angepasste Wildbestände. Besonders die Populationen und Besiedlungsdichte großer wiederkäuender Vegetarier, wie Reh und Hirsch, müssen durch die Jäger effektiv reguliert und an die Lebensraumverhältnisse angepasst werden. Der Hessische Waldbesitzerverband begrüßt und unterstützt die neue Richtlinie für die Hege und Bejagung des Schalenwildes des Hessischen Umweltministeriums. Die Richtlinie schafft den Jägern mehr Freiheiten, die Regulierung der Wildbestände flexibel zu planen und diese Pläne auch umzusetzen.
Hessen hat hier erheblichen Nachholbedarf, denn in vielen Wäldern wurde festgestellt, dass der Verbiss der Triebe und Knospen junger Bäumchen sowie die durch das Rot-wild verursachten Schälschäden an der Rinde mittelalter Bäume deutlich zu hoch sind. Der Aufbau artenreicher Mischwälder wird dadurch erheblich erschwert und an manchen Orten derzeit infrage gestellt. Die hessischen Jäger sind als Partner der Waldeigentümer aufgefordert, ihren Beitrag zur Erhaltung der Wälder und zum Aufbau junger Wälder auf den durch Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall zerstörten Waldflächen zu leisten.

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