Klimawandel stellt Waldinfrastruktur auf den Prüfstand

Bestehendes Erschließungsnetz meist nicht für die kommenden Herausforderungen ausgelegt   

Anlässlich des "Tag des Waldes" am 21. März betonte die Geschäftsführende Direktorin des Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF), Prof. Dr. Ute Seeling, die Verpflichtung, "darauf hinzuweisen, dass spätestens im letzten Jahr die klimabedingten Veränderungen in unseren Waldökosystemen unübersehbar geworden sind". Trockenheit, Käfer-Kalamitäten und Sturm hätten dazu beigetragen, dass viele Wälder stark geschädigt sind und ihre Stabilität verloren haben. Das mache ungeplante forstliche Eingriffe nötig. "In vielen Bereich muss deshalb jetzt geprüft werden, ob die vorhandene Waldinfrastruktur den erhöhten Anforderungen genügt", so Seeling.

Mit Blick auf die standörtlichen und ökologischen Voraussetzungen der Baumarten werden die Wälder bereits seit Jahren auf den Klimawandel eingestellt. "Es darf dabei allerdings nicht vergessen werden, dass die Anforderungen an die Erschließungssysteme seitens der Holzlogistik steigen - vor allem vor dem Hintergrund von Extremwettererlagen mit massiven Starkregenfällen und hohen Hiebsmengen", warnte Seeling. Die gesamte Waldinfrastruktur stünde auf dem Prüfstand. Waldwege, die vor einem halben Jahrhundert für die forstliche Nutzung konzipiert und gebaut worden seien und heute auch von Wanderern, Mountainbikern, Reitern, Jägern, Geocachern sowie Erholungssuchenden und Naturraumsportlern genutzt würden, seien für die kommenden forstlichen Herausforderungen meist nicht ausgelegt. Das geänderte Wasserregime der Natur erfordere z.B. eine neue Dimensionierung der Wasserabflüsse bei den Wegen.

Dieses Thema und viele weitere Aspekte rund um die Walderschließung bereitet das KWF bei den 5. KWF-Thementagen (26. und 27. Juni 2019, Richberg in Hessen) fachlich auf. Mit neutral moderierten Praxisdemonstrationen und themenbezogenen Produktpräsentationen von fachspezifischen Ausstellern und Fachforen werden der aktuelle Stand der Technik und Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft präsentiert.

Hintergrund
Die KWF-Thementage finden seit 2010 an wechselnden Standorten statt. Sie greifen das Veranstaltungskonzept der KWF-Tagung auf, haben aber jeweils ein aktuelles Spezialthema.

2019 liegt der Fokus auf dem Thema "Walderschließung". In Kooperation mit Bundesforst, dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie HessenForst wird die Veranstaltung in Richberg unter dem Motto "Walderschließung heute - Neue Wege zur Logistik" durchgeführt.

Neutral moderierte Praxisdemonstrationen und themenbezogene Produktpräsentationen von fachspezifischen Ausstellern werden durch Fachforen und Workshops ergänzt.

www.kwf-thementage.de